| Weil nach Z(oller) niemand mehr kommt, bleibt der Mist des Lebens immer bei mir hängen!
Ein Buddhist meint allerdings, dass ich wahrscheinlich in einem früheren Leben gesündigt habe und dafür jetzt büssen muss. Als Atheist denke ich eher, dass bei "Z" einfach auch immer der "letzte" Sachbearbeiter sitzt. Egal wie, so habe ich ständig Lustiges zu berichten.
12. Oktober 2014, 13:13
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MILITÄRTECHNIK
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Seit ich den Führerschein mit 18 Jahren bekam war ich vorbelastet. Mit einem DKW Munga 4 der Bundeswehr fing mein Geländewagenleben an. Über die Jahre kaufte ich immer wieder schrottreife oder verunfallte Mungas auf und restaurierte sie. Eine ganze Reihe erhielt von mir zuletzt den Passat Motor mit 75 PS Leistung. Das Original mit Zweitaktmotor hatte nur schlappe 44 PS. Später fuhr ich alle Sorten Geländewagen, die militärischen und die zivilen Versionen.
Stendal war Garnisonsstadt und die Russen oder besser gesagt Sowietbürger in Uniform liefen damals überall herum. Durch den Kauf von am Ende 15 dieser alten GAZ 69 bei den Grenztruppen blieb ich in Stendal hängen und entwickelte meinen kleinen Autoteilegrosshandel.
In der Nähe gab es Ausbildungsbetriebe mit westdeutschen Lehrmeistern und wir betrieben zum Austausch von Wissen und oft auch zum Abjammern einen wöchentlichen Stammtisch.
Unser robuster Strassenbaumeister kam aus dem Rheinland und angesichts der vielen schlitzäugigen Soldaten und der für uns ungewohnt aussehenden groben russischen Militärtechnik erklärte er immer wieder: „ Mit dieser Technik wollten uns die Russen überrollen?? Die wären auf der A2 maximal bis zum Kamener Kreuz gekommen und hätten sich dann dort hilflos verfahren.“
Wieso sind wir immer wieder so überheblich?
Wieso hatten wir damals vor den Russen Angst? Oder war es vielleicht eine Masche unserer Regierenden, ein permanentes Angstgefühl zu erzeugen um die Aufrüstung eigener Armeen in den Völkern Europas durchzusetzen?
Und heute muss Flinten Uschi ganz überraschend feststellen, dass unsere Bundeswehr auch nicht handlungsfähiger und für die angeblich so wichtigen Kriegsaufgaben schlecht gerüstet ist.
Transportflugzeuge und Hubschrauber die nicht fliegen, Drohnen die nicht fliegen dürfen und Gewehre die auseinander fallen oder nicht schiessen, weil die Munition fehlt.
Wollten wir nicht vor wenigen Monaten den Russen den Krieg erklären? Hatten nicht Gauck, Merkel und Steinmeier wochenlang Kriegshetze betrieben.
Meine Russen hatte ich übrigens alle völlig unmilitärisch verkauft, und noch einige nachgekaufte Exemplare dazu. Das älteste Fahrzeug aus dem Bestand besitze ich noch heute. Das hatte ich vor 25 Jahren dem Mechaniker versprochen. Der letzte GAZ 69 M wartet auf die Restaurierung.
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08. Oktober 2014, 09:08
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SCHUSSFAHRT
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Reisebeschreibungen sind nicht so mein Ding. Haben wir doch auf jeder Ausfahrt meist zufällige und besonders schöne Erlebnisse. Während wir den 3. Oktober nicht von den Computern weg kamen, starteten wir endlich am Samstag Mittag in den Harz. Thermalbaden hatten wir viel zu lange nicht.
Auf der Autobahn kam mir im Harzvorland ein Mercedes 600 entgegen. Später folgten einige Limousinen der siebziger Jahre. Ich vermutete richtig. In Bad Harzburg waren Oldtimertage auf der Pferderennbahn. Mit dem 30 Jahre alten Sven Hedin hätten wir gut dazu gepasst, würde ihm nicht immer noch die Decklackierung fehlen.
Die Veranstaltung war für diesen Tag bereits aufgelöst, die Burgbergseilbahn war dann auch geschlossen, als wir kamen. Aber der verhältnismässig neue, schon erweiterte Wohnmobilstellplatz hatte noch ein schönes Plätzchen frei. Im Kurpark gibt es neuerdings einen Haufen Trimmgeräte, wie in Scharbeutz. Die mussten wir noch alle im Dunkeln ausprobieren.
Am nächsten Morgen habe ich dann meinen jahrelangen Traum wahr gemacht. Mit den Fahrrädern im Bus bis zum Torfhaus und dann auf Wanderwegen einfach gemütlich abwärts rollen.
Der Linienbus war mit 10,00 € für Alles preiswerter als auf der Tafel stand und in 10 Minuten waren wir auf dem Berg und fanden uns mit unseren Billig-MTBs zwischen hundert teuren Motorrädern. Der Torfhausplatz ist zur Rummelbude geworden. Inzwischen gibt es sogar eine Hotelanlage.
Ich gönnte mir eine Wanderkarte um den Weg zur Eckertalsperre zu finden und die Verkäuferin schlug vor, den Kaiserweg für die Abfahrt zu nehmen. Dort würde es allerdings einige Wurzel geben.
Die Wurzel entpuppten sich dann als Steilstrecken mit Geröll und riesengrossen Steinen wie in einem trockenen Flussbett und wir stiegen mehrfach vom Bike. Dabei rasten 4 Leutchen an uns in einer Schussfahrt vorbei wo wir die Räder kaum schieben konnten. Frechheit!
Kunststück mit Helm, Schutzkleidung und MTBs mit doppelt dicken Reifen. Und vor allem 40 Jahre jünger als ich. Meine Vision einer leichten schonenden Bergabfahrt war zerstört. Nach 2,5 von 11 Kilometern.
Auf dem Abzweig zur Eckertalsperre wäre eine Fahrt direkt durch den Wald leichter als der Weg gewesen. Wir waren bergab so aus der Puste, dass wir erst mal vom eisenhaltigen Eckerwasser schlürfen mussten. Auf dem Pionierweg 20 Meter oberhalb des Stausees durften wir noch mal die Räder schieben und Bergaufstrecken bewältigen. Aber mit Superaussicht.
Dann gab es endlich eine Abfahrt wie ich mir vorgestellt hatte. Auf dem Asphalt erreichten wir gefährliche Geschwindigkeiten von 30 bis 50 km/h und erreichten die B4 oberhalb des Radauwasserfalls. Den Rest liessen wir uns auf der belebten B4 zu Tal treiben. Wir waren so schnell wie die Pkw und waren nicht mal hinderlich.
Der Sven Hedin hat auf dieser Probefahrt gezeigt, dass er noch mal für kleine Nachbesserungen in die Werkstatt muss und wir haben ein beinhartes Sportwochenende bei herrlichem Wetter am Berg verbracht.
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30. September 2014, 08:25
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FREISTOSS
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Vorweg mein Motto: Sport ist Mord. Mit einer defekten Lunge und einem schwächelnden Herzen war ich schon als Kind gegen Leistungssport. Verständlich!
Deshalb könnte mir auch das ständig durch die Medien gezogene Freistossspray völlig Schnuppe sein.
Was mich aber besonders ärgert ist der nette freundliche Tüv-Mann, der zum wiederholten Mal erklären darf, dass dieses Freistossspray in Deutschland nicht zulässig ist.
Hat der Journalismus in den letzten Jahren noch nicht genug gelitten? Gibt es in den ganzen Medien keinen sportlichen Wirtschaftsjournalisten, der sich der Sache mal an nimmt?
Das Spray soll schon deshalb nicht zulässig sein, weil es keine deutsche Beschriftung hat.
Jetzt macht sich Verzweiflung bei mir breit. Ob ich für meine Firma Lacke, Autoersatzteile oder Computerkomponenten einkaufe, erhalte ich Waren und Rohstoffe ohne deutsche Beschriftungen und Gebrauchsanweisungen.
Und nach meinen mangelhaften Kenntnissen müssen auch nur Produkte für den Endverbraucher diese Kriterien erfüllen.
Ist ein Sportverein ein Endverbraucher? Sind nicht einige Vereine sogar Aktiengesellschaften?
Ist ein Schiedsrichter so dämlich, dass er das Freistossspray zu Hause im Kühlschrank lagert, damit seine Kinder das Spray mit der Sahne verwechseln können. Und ist er derart unselbstständig und ohne Sach- und Entscheidungskompetenz dass man ihm mit Bussgeld drohen muss wenn er das Spray verwendet.
Armes Deutschland.
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27. September 2014, 12:11
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SMARTE HANDYS
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Nach meinem Herzinfarkt vor 10 Jahren hatte ich mir angewöhnt immer ein Handy dabei zu haben. Meine Mutter lag später mal drei Stunden neben ihrem Couchtisch und konnte sich nicht aufrichten. Gelernt hatte sie nicht. Und auf meine Ratschläge schon gar nicht gehört. Dabei gab es zu den Lebzeiten meiner Eltern bereits Prepayd Handys für 20 €.
Allerdings nerven diese kleinen Tastaturhandys immer wieder. Beim Bücken nach Holzscheiten für den Heizkessel, beim Essen bereiten an der Tischplatte oder einfach beim Katze streicheln, immer schaltet sich eins der Handys ein.
Bitte erkläre mir niemand, dass man die Tastatur abschalten kann. Meine Superhandys umgehen auch diese Sperre problemlos und schaffen es sogar die Taschenlampenfunktion einzuschalten. Ich finde den passenden Button dafür nie.
Natürlich gibt es beim Smartphone diesen Effekt nicht mehr. Aber nach jedem Urlaub benutze ich die Webstickkarte noch im Huawei. Ist ja bezahlt für einen Monat.
So hatte ich gestern zwei von den Billigdingern in den Jackentaschen und durfte den Koffer von Arina vor dem Bauch durch unser Lager tragen. Sie hatte aus Gewohnheit die falsche Tür aufgeschlossen.
Plötzlich rief es Hallo, Hallo, aus meiner Jackentasche. Wir, der Angerufene und ich, waren dann ziemlich erstaunt. Er, dass ich mich nach Jahren überhaupt meldete und ich, weil ich ihn tatsächlich demnächst um einen technischen Rat fragen wollte.
Mein Handy hatte ausnahmsweise mal das richtige getan. In Zukunft könnte es noch eine bessere rauschfreie Verbindung herstellen.
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25. September 2014, 08:24
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KLASSENFAHRT
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Eine Woche Klassenfahrt, Arina ist auf der Insel Sylt. Eine Woche zurück lehnen und mal in Ruhe nachdenken und liegen gebliebenes aufarbeiten.
Und es kommt, wie es immer wieder kommt. Sobald mal ein kleiner Freiraum entstehen könnte, setzt sich irgend jemand in diese Lücke.
Den Montag hatte ich noch mit dringendem Hausputz verbracht. Dann stand mein Mieter vor der Tür. Er hatte von Aldi Sattelzüge gekauft und damit erst mal seinen Verkaufsplatz zugestellt. Nun sollen die beiden Züge auf unserem Platz abgestellt werden.
Da solch ein Fahrzeug 17 Meter lang sein soll, gibt es nun schon seit Wochen Panik. Wie kommt man von der Strasse in unser Grundstück, wie bekommt man das Fahrzeug gewendet und rückwärts eingeparkt? Und passen die zwei Sattelzüge in der Spitze des dreieckigen Grundstücks nebeneinander?
Ich sehe fast täglich die grössten Sattelfahrzeuge und Lkw mit Anhänger bei meinem Nachbarn rangieren. Unser Tor ist 4 Meter breit und weil so ein Lkw nicht breiter als 2,50 M sein kann, würden 3 davon in die Ecke passen.
Trotzdem mussten nun in den letzten Tagen alle Fahrzeug auf dem Platz umgestellt werden, wobei ich immer wieder den fremden Helfern helfen musste.
Endlich wurde dann auch mal der Zaun vom Wildwuchs befreit und gestern Abend hatte ich endgültig den Anblick satt.
Vor Monaten war unser Zaun an zwei Stellen aufgeschnitten worden. Gestohlen wurde nichts. Aber man konnte seit dem direkt neben dem Tor das Grundstück mühelos durch den Zaun betreten.
Meine Vormieter hatten schon keinen Bock auf Zaunreparaturen und so habe ich mir in den Jahren eine fast unsichtbare Reparaturmethode mit Originaldrähten angeeignet. Nach 2 Stunden war der Zaun repariert.
Vor Jahren hatte ich mal vor, einen Reisebus zum Wohnbus auszubauen. Da ich solche Panikattacken im Alter vermeiden wollte, wie sei jetzt mein Kollege mit grossen Fahrzeugen hat, habe ich mich auf Reisemobile von 6 bis 7 Meter Länge beschränkt.
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11. September 2014, 08:24
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SOMMER 2014
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Das waren nun die Sommerferien 2014. Als ich Anfang des Jahres meinen Wandkalender mit den Schulferienzeiten verschönte, kam direkt Freude auf. Diesmal hatten wir mit Bayern und Baden-Württemberg die spätesten Sommerferien. Wir freuten uns auf eine durchgewärmte Ostsee und viele Sonnenstunden.
Es kam mal wieder ganz anders.
Bei der frühen Vorsommerhitze durfte ich Wochen am Schreibtisch verbringen. In der restlichen Zeit fuhr mein Kreislauf Achterbahn weil es einen ständigen Wechsel zwischen brennender Sonne und kaltem Regen gab. Unser Oleander bekam die schönsten Blüten. Zwei Tage später waren sie im Regen zerstört.
Den Sven Hedin konnte ich wegen der Fahrzeughöhe nirgends einstellen. Bei den notwendigen Spachtelarbeiten wurde der angerührte Polyesterspachtel bei der Hitze immer schon vor dem Auftrag hart. Dann wieder regnete es tagelang auf die frischen Spachtelstellen.
Als ich dann eine neue Dose Spachtelmasse anbrach und nach bekanntem Muster wenig Härter zugab, wurde die Masse tagelang nicht hart. Nun war es plötzlich einfach zu kalt.
Als dann die Ferien endlich da waren gab es feinstes nasskaltes Herbstwetter, aber kein Summerfeeling.
Nachdem ich den Murks der Bürokraten einigermassen im Griff hatte konnten wir dann doch noch einige Tage an der See verbringen. Und entgegen aller Prognosen hatten wir in Timmendorf auf der Insel Poel ganz hervorragendes Badewetter. Im September!
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01. September 2014, 14:26
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WESTERPLATTE
Am 01.September 1939 war Kriegsbeginn durch den deutschen Überfall auf Polen.
Als 1946 geborenes Nachkriegskind habe ich noch unter diesen grössenwahnsinnigen und zerstörerischen Verhältnissen leiden und aufwachsen müssen.
Zuerst litt ich von drei bis sechs Jahren an einer schweren Lungentuberkulose. Dann litt ich uter einer völlig veralteten Schule. Ich hatte verstümmelte und durch Krankheit teilweise arbeitsunfähige Lehrer und ich hatte Lehrer denen der Kalk aus der Hose rieselte. An der „Neuen Oberschule“. Junge und mittelalte gute Lehrer waren im Krieg verheizt worden.
Interessant und prägend war ein jüngerer Lehrer an der Neuen Oberschule. Er erschien täglich in einem braunen Anzug und wurde bekannt durch seine braunen Ansichten. Wir hatten ihn schliesslich auch noch in Geschichte und dort wurden seine nationalsozialistischen Aussagen besonders fragwürdig. Nach den Protesten unserer Klasse, weil er auch noch einen Schüler georfeigt hatte, verliess er unsere Schule.
Prügeln war zwar damals noch gestattet, in der Schule und erst recht zu Hause, aber zusammen mit den Naziansichten war der Krug zerbrochen.
Als ich mit der Mittleren Reife von der Schule abging (mein Vater musste lange überredet werden) hatte ich von der Deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts nichts und gar nichts gehört.
Welche Rolle meine Familie im 2. Weltkrieg gespielt hat, bleibt auch für immer im Dunkeln. Vater und Mutter haben ihre Geschichte mit ins Grab genommen.
Deshalb bin ich Putinversteher. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir in der Ukraine nichts zu suchen haben. Deshalb bin ich gegen die Vertreibung von Volksgruppen. Egal unter welchem Vorwand. Hatten wir Deutschen nicht genug in Schutt und Asche gelegt.
Und hatten wir uns bei der Wiedervereinigung nicht verpflichtet, die Ängste vor uns als Grossmacht niemals nie nicht wieder aufkommen zu lassen?
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27. August 2014, 09:54
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WOHNGESCHMACK
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Meine wenigen gekauften Neufahrzeuge habe ich nie in Wunschfarbe bekommen. Es sollte beim Kauf immer schnell gehen und natürlich preiswert sein. Die Händler hatten dann in der Regel nur universell geschmacklose Fahrzeuge am Lager.
Meine selbst gefahrenen Gebrauchtwagen und Oldtimer habe ich dagegen immer schwarz lackiert, nur die Militärischen waren Natooliv. Angefangen hatte es Mitte der 70. Jahre bei meinen Mietwagen. Damals waren alle Taxen noch schwarz und wir fuhren Minicar mit schwarzen Mercedes Limousinen. Und Schwarz / Gelb wurde später überall zu meiner Firmenfarbe.
Vor einigen Jahren brach dann nach der silbergrauen die schwarze Phase in der Autoindustrie aus. Als in BS plötzlich nur noch schwarze Autos herum fuhren wurde reines Gelb zu meine Lieblingsfarbe.
Meinen Ford Transit hätte ich vor über 20 Jahren auch gern in Schwarz oder Gelb gekauft. Der Händler hatte natürlich die Angebote und meine Rabattvorstellungen nur in Weiss. Es gab keinen Mut zur Farbe.
Bei der Innengestaltung von meinem zukünftigen Reisemobil wollte ich auch andere Wege gehen. Vor 10 Jahren hatten Ökobewusste nur Naturholz im Ausbau. Fahrzeuge von der Stange waren durchgängig im hellen Holzdekor aus Folie.
Ich bin auch heute noch der Meinung dass unsere Basisfahrzeuge technische Geräte sind und ebenso könnte die Wohneinrichtung modern werden. Kleinere Fahrzeuge ohne Bad, wie Caddy, T 5, oder Mercedes Viano, schaffen das bereits.
Einzelbeispiele gibt es also inzwischen. Wobei der Mut zur Farbe sich dann gleich wieder meist auf Silbergrau beschränkt. Zum Caravan Salon haben nun alle Hersteller den gleichen Trend erkannt. Weg vom nur Holzdesign!
Zum edlen Holz in glänzendem Schichtstoff hat jetzt jeder Hersteller weisse Applikationen an den Klappen und Möbelwänden. Scheinbar haben alle den gleichen Möbelhersteller oder geheime Absprachen getroffen. Dazu auch noch weisse Polster wo hin man sieht. In Freizeitfahrzeugen!?
Ich hatte schon immer den Geschmack meiner alten Eltern bewundert. Die sassen zuletzt mit ihren eierschalfarbenen Gesichtern in ihren eierschalfarbenen Fernsehsesseln.
Nun hatte ich ja inzwischen alle meine Fahrzeuge verkauft, aber es wird Zeit, mal ein etwas anderes Reisemobil auszubauen.
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25. August 2014, 12:01
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ZOO (LLER)
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Von Norden gesehen ist unser Grundstück das erste bewohnte an der früheren Bundesstrasse 4. Im Wählerverzeichnis bin ich die Nummer Eins. Wir wohnen auch als einzige an der inzwischen „Am Bockelsberg“ benannten Strasse.
Da ich mit Hunden aufgewachsen war, hatte ich natürlich auch immer Wachhunde auf dem Grundstück. In einer eiskalten Nacht in den siebziger Jahren mit über einem Meter Neuschnee wurde dann unser etwas verrücktes Wachhundpärchen schlichtweg geklaut. Vermutlich vom ambulanten Hundefutterlieferanten, den wir danach nie wieder sahen.
Später bekamen wir eine verrückte Dogge geschenkt, der wir mühsam die Macken ab trainieren mussten. Eines Abends riss sich Adolf ( der Name war nicht von uns) von der Leine und wurde von dem einzigen nahenden Auto platt gefahren. Von da an habe ich selbst gebellt.
Den freien Platz haben dann nach und nach Marder, Ratten und schliesslich auch verwilderte Katzen belegt.
Wir hatten im Schlafzimmer eine Tür zu den Werkstatt- und Lagerräumen. Davor war unsere Ankleide als Schrankraum. Durch das Schlafzimmerfenster spickende Rehe waren wir gewohnt. Aber im Haus?
Eines Abends fühlte ich mich wieder etwas beobachtet und erkannte zwei grüne Punkte durch die Milchglasscheibe der Verbindungstür. Es dauerte einige Tage, dann hatte ich die Tür schneller auf als die grünen Punkte verschwanden und ich erkannte die Katze. Mit regelmässiger Fütterung hatte ich sie bald handzahm. Wenn Teasy einen Tuck zu viel gestreichelt wurde, rastete sie aus und es gab blutende Finger. Daher der Name.
Teasy rastete auch aus wenn im Fernsehen ein Baby schrie. Vermutlich war sie deshalb ausgewandert. Aber ich verkürze mal. Wir waren im Laufe der Jahre derart unzertrennlich, dass Teasy am Sonntag morgen in mein Bett kam. Nein, nicht um Kaffee zu bringen. Sie brachte mit meiner Hilfe ihre acht Kinder zur Welt.
Nach zwei Jahren im Osten packte ich die Katze ein und nahm sie mit in meinen Betrieb nach Stendal. Sie blühte auf und fühlte sich wieder richtig wohl in meiner ständigen Nähe. Katzen kann man bekanntlich nicht umsiedeln.
Als sich viele Jahre später meine Tochter ankündigte, kam natürlich auch die Erinnerung wieder hoch: Teasy mochte keine Babys.
Als ich dann Arina mit ihrer Mutter aus Litauen mitbrachte, hatte das Kind dann plötzlich mit der Mutter einer Praktikantin eine dritte Oma und meine Katze als Amme.
Jeder Kaufmann kennt das: Der Beruf ist wunderschön – wenn nur die dauernde Störung durch Kunden nicht wäre.
Wenn ich also durch Kunden „gestört“ wurde, übernahm Teasy sofort die Aufsicht über Arina und wich nicht von ihrer Seite. Ich vermute mal, dass Arina deshalb auch nie einen Grund hatte, zu weinen oder gar zum Schreibaby zu werden.
Teasy ist bei dem Grossbrand in einem Lagerraum unseres Betriebes verstorben. Wie mir berichtet wurde, gab es eine Explosion und das Feuer schnitt ihr den Weg ins Freie ab.
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20. August 2014, 11:18
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SCHON WIEDER WETTER
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In meiner Tankstelle gegenüber meinem heutigen Grundstück besuchte mich in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts immer ein Bauer aus dem Nachbarort Thune. Der konnte mit einem Blick auf den Himmel das Wetter der nächsten Tage voraussagen.
Ich konnte damals in den Himmel glotzen so lange ich wollte, Erkenntnisse gab das nicht. In der Schule hatte ich auch grad geschlafen, als uns die Wolkenformen erklärt wurden.
Heute habe ich von einem alten Schweizer gehört, der am Verhalten der Ameisen und der Pflanzen das Langzeitwetter korrekt bestimmt. Beim Gesang von Vögeln kann er an der Endstrophe des Gezwitschers den Wetterwechsel Tage voraussagen.
Dank meinem schwachen Herzen und meinem defekten Kniegelenk konnte ich gestern immerhin für heute wärmeres Wetter voraussagen. Die Wetter-AP war da noch der Meinung, es würde heute regnen. Aber das kann ja noch kommen.
Draussen beim Essen habe ich seit Jahren zum örtlichen Wetter eine ganz andere Erkenntnis gewonnen.
Früher zogen die wolken- und regenreichen Tiefdruckgebiete mit ziemlicher Geschwindigkeit über unsere Gegend hinweg. Dabei wirkten die Autobahn A2 und der Mittellandkanal wie ein Wetterkanal von West nach Ost.
Dank hoch gewachsener Bäume und der Nachbarbebauung sind Stürme aber im Lauf der Jahre nicht mehr so stark auf uns getroffen. Und der seit einigen Jahren fertige Autobahnabschnitt nach Norden ist so hoch im Osten, dass er unseren Bockelsberg überragt und unsere Flachbauten dahinter verschwinden.
Seit Jahren beobachte ich nun, wie die Wolken aus allen Richtungen über uns zusammen kommen. Oft kommt in Bodennähe ein Ostwind während in der Höhe noch Westströmung herscht. Über uns bleibt dann am Ende alles stehen.
Vermutlich hat sich unser Grundstück im Laufe der Jahrzehnte verschoben.
Wissenschaftler sollten mal die Wetterströmungen über den Erdball untersuchen. Möglich das der Hurrikan und der Taifun schon immer, aber eben auf anderen Wegen lang zogen. Klimawandel.
Ich jedenfalls habe in knapp 70 Jahren nie so viele Winter mit Ostwind und eisiger Festlandkälte wie in den letzten Jahren hier im Norden Braunschweigs erlebt. Der letzte Winter war zwar kürzer, aber nicht wärmer.
Momentan haben wir mal wieder das richtige Ferienwetter. Ständige Regenschauer und höchstens 15° Temperaturen. Dabei hatte ich mich auf die Ostsee gefreut. Dort hatte das Wasser vor Wochen angenehme 22°. Natürlich vor Ferienbeginn.
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