Weil nach Z(oller) niemand mehr kommt, bleibt der Mist des Lebens immer bei mir hängen!        

        

Ein Buddhist meint allerdings, dass ich wahrscheinlich in einem früheren Leben gesündigt habe und dafür jetzt büssen muss.

 

Als Atheist denke ich eher, dass bei "Z" einfach auch immer der "letzte" Sachbearbeiter sitzt.    

Egal wie, so habe ich ständig Lustiges zu berichten. 

        


17. Mai 2017, 08:45

ALIBI

Früher war ich gleich immer an allem Schuld. Diesmal wundere ich mich über mein hervorragendes Alibi.

Mein Mieter mit der Baumphobie hatte am 28.02., dem letzten Tag für Baumfällarbeiten im Aussenbereich, eine riesige Weide direkt vor unserem Zaun komplett abgesägt. Abgesprochen war aber, nur einen grossen über die Fahrbahn hängenden Ast wegzusägen. Daneben wurden vom Mieter gleich noch drei Stassenlinden gestutzt. Baumphobie!

Prompt hatte ich Wochen später die Polizei am Platz. Die Stadt Braunschweig hatte mich angezeigt. Ich gab den Polizeibeamten ein Schreiben in die Hand, das ich gerade am frühen Morgen an meine Mieter gerichtet hatte. Und so wurde ich später nur als Zeuge befragt.

Als die Auseinandersetzung um die Platzreinigung und Zahlung von Nebenkosten eskalierte, stand der Herr Geschäftsführen vor mir und und erklärte, dass er bezeugen könnte dass ich den Baum umgesägt hätte. Da war ich Baff.

Ich wusste nur noch, dass ich nach dem Mittagessen den Kahlschlag begutachtet hatte. Lag ich krank im Bett an dem Tag ohne Zeugen?

Mein Tagebuch gab dann Aufschluss: Morgens mit meinem Kollegen nach Hildesheim gefahren. In der Werkstatt sein Fahrzeug abgeholt. Und auf der Hinfahrt noch geblitzt worden weil mein Freund und Kollege Angst um seine Bremsklötze hatte.

Das waren nur 25,00 € und wir haben uns herzlich ausgelacht, dass die Strafe für seinen Spruch nur Sekunden später an dem Blitzer folgte. Mit dem Bild kam dann endlich mal ein handfestes Alibi für weitere Mieterauseinandersetzungen.

Redakteur

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20. März 2017, 08:58

LAND UNTER

Für diese Woche habe ich mir zwei TÜV-Termine gesichert. Der Multivan meines Freundes beginnt seine Saison am 01. April und braucht vorher seine Abnahme. Ich selbst habe einen Golf III in Jahreswagen Zustand, der schon länger auf Fertigstellung wartet. So sauber wie der Wagen Aussen und im Innenraum daher kommt, so vergammelt war er unten drunter. War aber im letzten Jahr bereits alles repariert. Dachte ich!

Nach Politur und der Bearbeitung kleiner Roststellen im Lack sah ich nun noch mal unter das Fahrzeug. Ausgeschlagenen Querlenker links übersehen und schnell erneuert. Und plötzlich zwei Tage später war der Kleine Inkontinent. Nein, es war keine von mir erneuerte Bremsleitung undicht – ein Radbremszylinder hatte den Winter nicht überlebt.

Nachdem ich zur genauen Schadensbesichtigung das Hinterrad mit Bremstrommel abgenommen hatte, bekam ich ein Dejavue. Eiskalter Sturm und drei Tage Dauerregen.

Als ich seinerzeit bei einem Wohnmobil die verunfallte Rückwand abgebaut hatte und gerade zur Seite stellte, fing es auch an zu Regnen und hörte den gesamten Sommer über nicht mehr auf. Ob ich nun bis zum Mittwoch noch fertig werde?

Gestern habe ich dann zusammen mit den Katzen aus dem Fenster gestarrt. Wenn unser Graben neben dem Haus das ganze Jahr so viel Wasser befördern würde, könnte ich meinen Strombedarf selbst mit einer Wassermühle decken. Aber das ist noch ein anderes Projekt.

Redakteur

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15. Februar 2017, 08:48

THE SAME PROCEDURE

Gestern musste ich an meinen Finanzbeamten denken. Ich hatte im letzten Jahr noch um eine Woche Aufschub für meine Steuererklärungen gebeten und erhielt als Antwort: „Sie hatten genug Zeit“.

Um es vorweg zu nehmen, ich hielt meinen gewünschten Termin dann ein und bekam keine Kosten aufgebrummt. Ich musste lediglich meine Gründe noch einmal darlegen. Das Jahr 2016 fing am letzten Februartag mit Baumfällungen an. Meine Mieter mit ausgeprägter Baumphobie wollten unbedingt mehrere Bäume loswerden. Und weil wir im Aussenbereich leben, durften die Bäume nicht zwischen März und Oktober gefällt werden. Es hat dann Wochen gedauert, um den Platz wieder herzurichten. Eine Birke wurde dann noch so dilletantisch gefällt, dass ein Fiesta getroffen wurde. Natürlich einer von mir.

Ausgerechnet bei Tauwetter und Regen wollte die Firma nun jetzt Ende Januar 2 Sattelauflieger von ALDI abstellen. Und dazu war wieder einmal Voraussetzung Platz zu schaffen und alle Fahrzeuge umzustellen.

Dann nahm das Elend seinen Lauf. Die Sattelzugmaschinen ging genau in unserer Einfahrt kaputt. Kupplungsschaden. Nach drei Tagen blockierter Einfahrt wurde der Zaun aufgeschnitten und ein Ersatzfahrzeug konnte neben dem Graben auf den Platz gelangen und die defekte Zugmaschine unter dem Auflieger entfernen.

Bei der tagelangen Nervosität wurden dann die beiden 13 m langen Auflieger so platziert, dass der Boden völlig verwühlt wurde und der abgestellte Trailer mit zunehmendem Tauwetter über unseren Zaun und in den Strassengraben zu stürzen droht.

Sinniger Weise haben wir nun nach der Aktion sofort wieder starken Frost. So können nun die gewaltigen Fahrspuren und aufgewühlten Löcher nicht begradigt werden.

Erstes Ergebnis – unser Grundstück sieht aus wie nach einem Bombenangriff. Fahrzeuge stehen kreuz und quer. Am Tor sind die Halter abgebrochen und die Flügel stehen schief. Und täglich muss mit einer Kette verschlossen werden.

Nun habe ich ja immer noch in 35 km Entfernung eine Werkstatt zur Verfügung, die aber momentan von den Leuten auch nicht ausreichend geheizt wird. Und die Lackierhalle kann bei den Minustemperaturen überhaupt nicht auf ausreichende Arbeitstemperaturen gebracht werden.

So kann ich gleich zu Hause bleiben und an der ultrafrischen Luft arbeiten. Immerhin konnte ich bei dem RODIUS die Innenverkleidungen entfernen und erste Stellproben für eine Campingausrüstung machen.

THE SAME PROCEDURE AS EVERY YEAR, JAMES!

Redakteur

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20. Dezember 2016, 09:10

ABGESCHNITTEN

Ein kurzer Internetausfall am Samstag und am Sonntag Nachmittag Totalausfall unseres IP basierten Telefonanschlusses. Natürlich haben wir sofort den Router neu gestartet. Half aber nicht.

Montag Nachmittag hatte ich dann Zeit den Router noch mal neu zu starten und die Anlage war wieder mit der Welt verbunden. Ausgerechnet an dem Tag hätte es wichtige Anrufe gegeben.
Und natürlich wurde später in allen Medien über den Hackerangriff bei der Telekom berichtet.

O² hatte uns wenigstens über Umstellungen in der vergangenen Woche korrekt informiert, und ausgerechnet an dem Tag, an dem ich für meinen Kollegen ein Auto transportierte, wurde ständig versucht mich am Handy zu erreichen. Vergebens wie ich hinterher erfahren habe.

Vor 5 Tagen nun, war mein Zugang zum Ersatzteilprogramm plötzlich gesperrt. Der kostenlose Zugang war abgelaufen. Bei der nächsten Bestellung im Laden erfuhr ich vom Ablauf und bekam ein Bestellformular in die Hand gedrückt. Nach meiner Bestellung der kostenpflichtigen Version in der Zentrale passierte wieder nichts. Statt an den EDV Mann war meine Mail wohl an den Weihnachtsmann gegangen.

Zur Ehrenrettung der Firma Hennig-Fahrzeugteile muss ich aber sagen, das meine Online Bestellungen immer perfekt und verlässlich ausgeführt werden. Wobei ich natürlich durch meine genauen Bestellungen immer für die richtige Zuordnung von Teilen sorge.

Und gestern wurde dann mit meiner Mail an das Braunschweiger Verkaufshaus der COPARTS Zugang schnell geregelt und freigeschaltet. Ich bin nun wieder rundum vernetzt.

Wer erinnert sich noch, dass die fürchterlichen Computer und Monitore uns mit ihrer Strahlung sofort Krank machen?


Redakteur

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29. Juni 2016, 08:33

TODO

Anfang des Jahres wollte ich auch mal korrekt meine Arbeitsschritte vor planen. Ich erstellte mir eine TODO-Liste. Und bei einer einzigen Liste im Januar ist es dann auch geblieben.

Frustriert habe ich gleich nach Erstellung der ersten Liste aufgegeben. Denn meine Arbeiten lassen sich einfach nicht in ein Tagesprogramm fassen. Zwei Wochen täglich an einem Fahrzeug Bleche einschweissen oder drei Wochen Spachteln und Schleifen macht sich als tägliche TODO-Liste einfach nur blöd. Heute, ein halbes Jahr später, habe ich diese Liste im Ordner „Unerledigt“ wieder gefunden. Und es sind immer noch Punkte unerledigt.

Inzwischen habe ich allerdings meinen Jahre langen Lackierstau in den Griff bekommen. Dank der Hilfe meines Kollegen konnte ich seit Mai eine Waschhalle zum Lackieren benutzen. Der fast drei Meter hohe SVEN HEDIN konnte endlich Topcoat auf das GFK-Dach und eine Ganzlackierung des Blechgehäuses bekommen. Allerdings musste ich mich auch daran gewöhnen, jeden Tag 35 Kilometer zur Arbeit zu fahren. Und bei Temperaturen unter 15 Grad konnte auch in der Halle nicht gearbeitet werden.

Gestern konnte ich noch eine Frontverkleidung und eine Motorhaube auf der Innenseite in meinem Betrieb lackieren. Heute haben wir schon wieder Regenwetter mit Temperaturen um 12 Grad und der Wind pfeift durch die Werkstatt.

Aber wir haben ja auch erst Ende Juni.


Redakteur

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02. Juni 2016, 10:01

WIESO IMMER ICH????

Am letzten Montag hatte ich Schweissarbeiten, Unterbodeschutz und die Reinigung und Montage des Grauwassertanks beendet. Pünktlich zu den Spachtelarbeiten gab es dann schwülwarme Luft und leichte Regenschauer. So musste der SVEN HEDIN nach Schöppenstedt in die Waschhalle gebracht werden.

Auf dem Weg sackte ich meine Tochter an der Schule ein und überführte auf dem Rückweg gleich ein anderes Fahrzeug in meinen Betrieb. Der schnellste Weg führt zur Feierabendzeit östlich um Braunschweig herum. Zwei Dörfer vorher, Pardon Ortsteile von Braunschweig, fuhr ein Stadtbus vor mir her und wir wunderten uns über die vermeintlich neue Buslinie. Überholen ging auch nicht auf den schmalen Landstrassen.

So stand ich dann 300 Meter vor meiner Firma an der Bahnschranke hinter dem fetten Bus. Wir konnten den Zug immerhin seitlich durchrauschen sehen. Dann geschah lange nichts.

Einige Autos wendeten aus der elend langen Schlange und fuhren gleich auf die Autobahn. Wir überlegten gerade, den Wagen zu parken und zu Fuss über die Gleise nach Hause zu gehen.

Da wendete auch der Bus. Er war auf Leerfahrt, konnten wir nun sehen. Und vor ihm gab es nur noch 2 Fahrzeuge vor der geschlossenen Schranke. Inzwischen waren über 20 Minuten vergangen und ich fuhr an ihnen vorbei in die Einfahrt unserer TÜV-Werkstatt-Nachbarn, lief über die Gleise zum offenen Fenster des ehemaligen kleinen Bahnhofs und rief rein, welche Probleme es denn wohl gäbe. An den Pulten sass niemand. Ich vermutete Herzinfarkt oder Schlaganfall und wollte gerade die Feuerwehr anrufen.

Da rappelte sich im dunklen Hinterzimmer irgend wer auf und sagte verschlafen: „ Oh, das hab ich ganz vergessen.“

Der Mann war einfach nur eingeschlafen. Und Zack, ging die Schranke auf.
Wieso aber immer ich????

In meinem nächsten Leben werde ich Schrankenwärter.

Redakteur

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18. Mai 2016, 08:50

BALD ALLES IM LACK?

Es war Mitte März als ich die Werkstatt von einem fast vergessenen Golf Cabrio befreien konnte. Und nach dem antackern von Folien wollte ich nun endlich mal wieder Lackierarbeiten in diesem Raum durchführen.

Die schwarze Schutzschicht der neue Motorhaube vom Ducato ging bereits in Rostbraun über. Die lappige Bürstner Frontverkleidung bedurfte einer dringenden Sanierung und für das Dafodil hatte ich vor langer Zeit aus KG Rohren für die Rückleuchten Lampenträger gebaut.

Als die Haube dann geschliffen und die Kunststoffteile mit Haftvermittler versehen waren, stockte die Arbeit. Erst bekam ich einen kleinen Fichtenwald als Brennholzvorrat. Dann bekam ich wochenlang eisigen Ostwind und Nachtfröste. Dann bekam ich ein paar warme Tage und konnte endlich den Unterboden des Sven Hedin schweissen. Darauf folgte dann gleich der jährliche Weidensamenflug, der die ganze Gegend in eine Watteschicht tauchte.

Wie dann Pfingsten mit dem arktischen Kälteeinbruch wurde, muss ich wohl nicht beschreiben.

Gestern ist es mir dann gelungen. Heizung den ganzen Tag gefüttert, und das Mitte Mai, und gegen Abend kein Wind mehr. Endlich konnte gefüllert werden.

Redakteur

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11. April 2016, 08:57

GEDENKTAGE

Gestern war es mal wieder so weit. Am 10. April 2000 brannte meine Firma bis auf die Grundplatte ab. Seit dem sind 16 Jahre mit Katastrophen gefolgt und 2016 könnte das erste Jahr werden, in dem unsere Grundbedürfnisse gesichert sind.

Übrigens, April und Mai im Jahr 2000 waren besonders heiß und ich hatte Probleme, die geforderten Pläne unserer Warenbestände zu zeichnen. Als wir dann die Brandruine räumen durften, brauchten wir viel Bier um den Staub der verkohlten Reste herunter zu spülen.

Unsere Gebäudeversicherung zahlte uns dann nach 3 Monaten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft die vereinbarten 150.​000,​00 DM aus. Die Gothaer Versicherung, bei der ich die Betriebs- und Hausratversicherungen und die Warenbestände versichert hatte, wollte erst nach Abschluss der Ermittlungen leisten und vertröstete uns immer wieder.

Nach dem Tod meiner Ehefrau ein Jahr später wollte man mir 50.​000,​00 DM in die Hand drücken. Darauf beantragte ich beim Amtsgericht die Eigeninsolvenz.

An meinen Insolvenzverwalter wurden dann später 100.​000,​00 DM bezahlt. Den kleinen Rest von 350.​000,​00 DM steckte sich die Gothaer Versicherung in die eigen Tasche.

Warum der Insolvenzverwalter nicht dagegen geklagt hat, bleibt mir ein Rätsel. Die Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft ergaben, dass keiner von meinen Mitarbeitern grob fahrlässig gehandelt hatte. Ich selbst war an dem Tag leider in Braunschweig.

Im Jahr 2013 beschloss der Bundesgerichtshof plötzlich, dass eine Insolvenz nicht länger als 12 Jahre dauern sollte. Das Insolvenzgericht klappte meine Akte sofort zu und verweigerte mir die gesamte Restschuldbefreiung.

Ich hatte 9.​000,​00 € Erbanteile noch nicht an das Gericht abgeführt, weil mir die Sozialbehörde die Grundsicherung verweigerte. Ich sollte mein Kind und mich davon ernähren, was damals noch rechtlich fragwürdig war.

Ein gut gemeintes BGH Urteil für Alle – nur ich hatte mal wieder die Arschkarte!​!

Redakteur

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05. April 2016, 08:44

FRÜHJAHRSPUTZ

Es war mal wieder wie in alten Zeiten. Mein inzwischen verstorbener Freund rückte damals mit grossem Radlader an und innerhalb von drei Stunden war ein 10 000 Liter Tank im Boden verschwunden.

Für die Beseitigung der Radspuren und das Planieren mit Schaufel und Harke auf unserem tiefen Lehmboden brauchte ich dann drei Wochen.

Nach den Baumfällungen Ende März hat es nun noch Wochen gedauert, um auf dem Platz wieder Ordnung herzustellen. Hilfreich war aber das Osterfeuer am Sportplatz in der Nähe. Dort konnten wir das gesamte Astwerk loswerden.

Die Aufräumarbeiten bei schönem Wetter aber mit eisigem Ostwind waren für mich besonders herausfordernd. Bei der plötzlichen Wärme der letzten Tage hatte ich dann gestern starke Brustschmerzen. Als dann rings um Krankenwagen unterwegs waren, zog ich mich ins Bett zurück.

Es war mal wieder „Sterbewetter“.

Inzwischen habe ich in der kühlen Werkstatt einen Stossfänger, eine Motorhaube und andere Kleinteile zum Füllern und Lackieren vorbereitet. Ausserdem steht ein grosser Eimer Topcoat für das GFK-Dach des Sven Hedin und andere GFK Teile bereit. Jetzt fehlen nur noch Temperaturen über 15 Grad. Dann können endlich Projekte abgeschlossen werden.

Redakteur

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07. März 2016, 08:13

MEIN FREUND DER BAUM

Vierzig Jahre hatte ich aus einer ehemaligen Ackerfläche einen kleinen Park mit Rasenflächen und Baumbestand entwickelt. Der Rasen musste bereits vor Jahren für meine Mieter weichen und im letzten Jahr wurde unsere hundert Meter lange Strassenfront von sämtlichen Büschen und Bäumen befreit.

Im Zufahrtbereich blieben zwei grosse Birken und eine inzwischen riesige Kiefer stehen. Die zwei Birken hatten sich den Standort selbst ausgesucht und wurden von mir früher Nachts sogar beleuchtet. Die Kiefer hatte ich mal als kleines Pflänzchen aus der Heide mitgebracht. Inzwischen hatten die drei eine Höhe von über 15 Meter erreicht. Nach Rücksprache mit der Umweltbehörde durften von März bis Ende September keine Bäume gefällt werden. So hatten wir gehofft, dass sich die Mieter an den Anblick gewöhnen.

Am 29. Februar war es dann doch so weit. Während ich mit einem Kollegen nach Bonn fuhr um ein Fahrzeug für ihn abzuholen, wurden die „störenden“ Bäume schnell noch von meinem Mieter am letzt möglichen Tag gefällt. Nach zwei Jahren Lagerzeit des Holzes werde ich nun mehrere Monate ein warmes Haus haben.

Trotz des jährlichen Laub- und Nadelanfalls hätten wir natürlich die Bäume stehen gelassen. Aber Menschen die von jenseits des Bosporus kommen, haben alle eine Baumphobie. Das hatte ich schon vor dreissig Jahren festgestellt und ich frage mich seit langem, wann der unaufhaltsame Klimawandel endlich mal mit der Totweidung der kargen Flächen durch zu hohen Viehbestand in Asien und Afrika in Verbindung gebracht wird. Bei zunehmender Bevölkerung steigt auch der ohnehin schon immense Brennholzbedarf.

Wald wie wir ihn kennen wird im Süden immer mehr zum Fremdwort.

Redakteur

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