Weil nach Z(oller) niemand mehr kommt, bleibt der Mist des Lebens immer bei mir hängen!        

        

Ein Buddhist meint allerdings, dass ich wahrscheinlich in einem früheren Leben gesündigt habe und dafür jetzt büssen muss.

 

Als Atheist denke ich eher, dass bei "Z" einfach auch immer der "letzte" Sachbearbeiter sitzt.    

Egal wie, so habe ich ständig Lustiges zu berichten. 

        


08. Oktober 2014, 09:08

SCHUSSFAHRT

Reisebeschreibungen sind nicht so mein Ding. Haben wir doch auf jeder Ausfahrt meist zufällige und besonders schöne Erlebnisse. Während wir den 3. Oktober nicht von den Computern weg kamen, starteten wir endlich am Samstag Mittag in den Harz. Thermalbaden hatten wir viel zu lange nicht.

Auf der Autobahn kam mir im Harzvorland ein Mercedes 600 entgegen. Später folgten einige Limousinen der siebziger Jahre. Ich vermutete richtig. In Bad Harzburg waren Oldtimertage auf der Pferderennbahn. Mit dem 30 Jahre alten Sven Hedin hätten wir gut dazu gepasst, würde ihm nicht immer noch die Decklackierung fehlen.

Die Veranstaltung war für diesen Tag bereits aufgelöst, die Burgbergseilbahn war dann auch geschlossen, als wir kamen. Aber der verhältnismässig neue, schon erweiterte Wohnmobilstellplatz hatte noch ein schönes Plätzchen frei. Im Kurpark gibt es neuerdings einen Haufen Trimmgeräte, wie in Scharbeutz. Die mussten wir noch alle im Dunkeln ausprobieren.

Am nächsten Morgen habe ich dann meinen jahrelangen Traum wahr gemacht. Mit den Fahrrädern im Bus bis zum Torfhaus und dann auf Wanderwegen einfach gemütlich abwärts rollen.

Der Linienbus war mit 10,​00 € für Alles preiswerter als auf der Tafel stand und in 10 Minuten waren wir auf dem Berg und fanden uns mit unseren Billig-MTBs zwischen hundert teuren Motorrädern. Der Torfhausplatz ist zur Rummelbude geworden. Inzwischen gibt es sogar eine Hotelanlage.

Ich gönnte mir eine Wanderkarte um den Weg zur Eckertalsperre zu finden und die Verkäuferin schlug vor, den Kaiserweg für die Abfahrt zu nehmen. Dort würde es allerdings einige Wurzel geben.

Die Wurzel entpuppten sich dann als Steilstrecken mit Geröll und riesengrossen Steinen wie in einem trockenen Flussbett und wir stiegen mehrfach vom Bike. Dabei rasten 4 Leutchen an uns in einer Schussfahrt vorbei wo wir die Räder kaum schieben konnten. Frechheit!

Kunststück mit Helm, Schutzkleidung und MTBs mit doppelt dicken Reifen. Und vor allem 40 Jahre jünger als ich. Meine Vision einer leichten schonenden Bergabfahrt war zerstört. Nach 2,​5 von 11 Kilometern.

Auf dem Abzweig zur Eckertalsperre wäre eine Fahrt direkt durch den Wald leichter als der Weg gewesen. Wir waren bergab so aus der Puste, dass wir erst mal vom eisenhaltigen Eckerwasser schlürfen mussten. Auf dem Pionierweg 20 Meter oberhalb des Stausees durften wir noch mal die Räder schieben und Bergaufstrecken bewältigen. Aber mit Superaussicht.

Dann gab es endlich eine Abfahrt wie ich mir vorgestellt hatte. Auf dem Asphalt erreichten wir gefährliche Geschwindigkeiten von 30 bis 50 km/​h und erreichten die B4 oberhalb des Radauwasserfalls. Den Rest liessen wir uns auf der belebten B4 zu Tal treiben. Wir waren so schnell wie die Pkw und waren nicht mal hinderlich.

Der Sven Hedin hat auf dieser Probefahrt gezeigt, dass er noch mal für kleine Nachbesserungen in die Werkstatt muss und wir haben ein beinhartes Sportwochenende bei herrlichem Wetter am Berg verbracht.



Redakteur

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27. September 2014, 12:11

SMARTE HANDYS

Nach meinem Herzinfarkt vor 10 Jahren hatte ich mir angewöhnt immer ein Handy dabei zu haben. Meine Mutter lag später mal drei Stunden neben ihrem Couchtisch und konnte sich nicht aufrichten. Gelernt hatte sie nicht. Und auf meine Ratschläge schon gar nicht gehört. Dabei gab es zu den Lebzeiten meiner Eltern bereits Prepayd Handys für 20 €.

Allerdings nerven diese kleinen Tastaturhandys immer wieder. Beim Bücken nach Holzscheiten für den Heizkessel, beim Essen bereiten an der Tischplatte oder einfach beim Katze streicheln, immer schaltet sich eins der Handys ein.

Bitte erkläre mir niemand, dass man die Tastatur abschalten kann. Meine Superhandys umgehen auch diese Sperre problemlos und schaffen es sogar die Taschenlampenfunktion einzuschalten. Ich finde den passenden Button dafür nie.

Natürlich gibt es beim Smartphone diesen Effekt nicht mehr. Aber nach jedem Urlaub benutze ich die Webstickkarte noch im Huawei. Ist ja bezahlt für einen Monat.

So hatte ich gestern zwei von den Billigdingern in den Jackentaschen und durfte den Koffer von Arina vor dem Bauch durch unser Lager tragen. Sie hatte aus Gewohnheit die falsche Tür aufgeschlossen.

Plötzlich rief es Hallo, Hallo, aus meiner Jackentasche. Wir, der Angerufene und ich, waren dann ziemlich erstaunt. Er, dass ich mich nach Jahren überhaupt meldete und ich, weil ich ihn tatsächlich demnächst um einen technischen Rat fragen wollte.

Mein Handy hatte ausnahmsweise mal das richtige getan. In Zukunft könnte es noch eine bessere rauschfreie Verbindung herstellen.

Redakteur

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11. September 2014, 08:24

SOMMER 2014

Das waren nun die Sommerferien 2014. Als ich Anfang des Jahres meinen Wandkalender mit den Schulferienzeiten verschönte, kam direkt Freude auf. Diesmal hatten wir mit Bayern und Baden-Württemberg die spätesten Sommerferien. Wir freuten uns auf eine durchgewärmte Ostsee und viele Sonnenstunden.

Es kam mal wieder ganz anders.

Bei der frühen Vorsommerhitze durfte ich Wochen am Schreibtisch verbringen. In der restlichen Zeit fuhr mein Kreislauf Achterbahn weil es einen ständigen Wechsel zwischen brennender Sonne und kaltem Regen gab. Unser Oleander bekam die schönsten Blüten. Zwei Tage später waren sie im Regen zerstört.

Den Sven Hedin konnte ich wegen der Fahrzeughöhe nirgends einstellen. Bei den notwendigen Spachtelarbeiten wurde der angerührte Polyesterspachtel bei der Hitze immer schon vor dem Auftrag hart. Dann wieder regnete es tagelang auf die frischen Spachtelstellen.

Als ich dann eine neue Dose Spachtelmasse anbrach und nach bekanntem Muster wenig Härter zugab, wurde die Masse tagelang nicht hart. Nun war es plötzlich einfach zu kalt.

Als dann die Ferien endlich da waren gab es feinstes nasskaltes Herbstwetter, aber kein Summerfeeling.

Nachdem ich den Murks der Bürokraten einigermassen im Griff hatte konnten wir dann doch noch einige Tage an der See verbringen. Und entgegen aller Prognosen hatten wir in Timmendorf auf der Insel Poel ganz hervorragendes Badewetter. Im September!

Redakteur

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01. September 2014, 14:26


WESTERPLATTE

Am 01.​September 1939 war Kriegsbeginn durch den deutschen Überfall auf Polen.

Als 1946 geborenes Nachkriegskind habe ich noch unter diesen grössenwahnsinnigen und zerstörerischen Verhältnissen leiden und aufwachsen müssen.

Zuerst litt ich von drei bis sechs Jahren an einer schweren Lungentuberkulose. Dann litt ich uter einer völlig veralteten Schule. Ich hatte verstümmelte und durch Krankheit teilweise arbeitsunfähige Lehrer und ich hatte Lehrer denen der Kalk aus der Hose rieselte. An der „Neuen Oberschule“. Junge und mittelalte gute Lehrer waren im Krieg verheizt worden.

Interessant und prägend war ein jüngerer Lehrer an der Neuen Oberschule. Er erschien täglich in einem braunen Anzug und wurde bekannt durch seine braunen Ansichten. Wir hatten ihn schliesslich auch noch in Geschichte und dort wurden seine nationalsozialistischen Aussagen besonders fragwürdig. Nach den Protesten unserer Klasse, weil er auch noch einen Schüler georfeigt hatte, verliess er unsere Schule.

Prügeln war zwar damals noch gestattet, in der Schule und erst recht zu Hause, aber zusammen mit den Naziansichten war der Krug zerbrochen.

Als ich mit der Mittleren Reife von der Schule abging (mein Vater musste lange überredet werden) hatte ich von der Deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts nichts und gar nichts gehört.

Welche Rolle meine Familie im 2. Weltkrieg gespielt hat, bleibt auch für immer im Dunkeln. Vater und Mutter haben ihre Geschichte mit ins Grab genommen.

Deshalb bin ich Putinversteher. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir in der Ukraine nichts zu suchen haben. Deshalb bin ich gegen die Vertreibung von Volksgruppen. Egal unter welchem Vorwand. Hatten wir Deutschen nicht genug in Schutt und Asche gelegt.

Und hatten wir uns bei der Wiedervereinigung nicht verpflichtet, die Ängste vor uns als Grossmacht niemals nie nicht wieder aufkommen zu lassen?

Redakteur

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25. August 2014, 12:01

ZOO (LLER)

Von Norden gesehen ist unser Grundstück das erste bewohnte an der früheren Bundesstrasse 4. Im Wählerverzeichnis bin ich die Nummer Eins. Wir wohnen auch als einzige an der inzwischen „Am Bockelsberg“ benannten Strasse.

Da ich mit Hunden aufgewachsen war, hatte ich natürlich auch immer Wachhunde auf dem Grundstück. In einer eiskalten Nacht in den siebziger Jahren mit über einem Meter Neuschnee wurde dann unser etwas verrücktes Wachhundpärchen schlichtweg geklaut. Vermutlich vom ambulanten Hundefutterlieferanten, den wir danach nie wieder sahen.

Später bekamen wir eine verrückte Dogge geschenkt, der wir mühsam die Macken ab trainieren mussten. Eines Abends riss sich Adolf ( der Name war nicht von uns) von der Leine und wurde von dem einzigen nahenden Auto platt gefahren. Von da an habe ich selbst gebellt.

Den freien Platz haben dann nach und nach Marder, Ratten und schliesslich auch verwilderte Katzen belegt.

Wir hatten im Schlafzimmer eine Tür zu den Werkstatt- und Lagerräumen. Davor war unsere Ankleide als Schrankraum. Durch das Schlafzimmerfenster spickende Rehe waren wir gewohnt. Aber im Haus?

Eines Abends fühlte ich mich wieder etwas beobachtet und erkannte zwei grüne Punkte durch die Milchglasscheibe der Verbindungstür. Es dauerte einige Tage, dann hatte ich die Tür schneller auf als die grünen Punkte verschwanden und ich erkannte die Katze. Mit regelmässiger Fütterung hatte ich sie bald handzahm. Wenn Teasy einen Tuck zu viel gestreichelt wurde, rastete sie aus und es gab blutende Finger. Daher der Name.

Teasy rastete auch aus wenn im Fernsehen ein Baby schrie. Vermutlich war sie deshalb ausgewandert. Aber ich verkürze mal. Wir waren im Laufe der Jahre derart unzertrennlich, dass Teasy am Sonntag morgen in mein Bett kam. Nein, nicht um Kaffee zu bringen. Sie brachte mit meiner Hilfe ihre acht Kinder zur Welt.

Nach zwei Jahren im Osten packte ich die Katze ein und nahm sie mit in meinen Betrieb nach Stendal. Sie blühte auf und fühlte sich wieder richtig wohl in meiner ständigen Nähe. Katzen kann man bekanntlich nicht umsiedeln.

Als sich viele Jahre später meine Tochter ankündigte, kam natürlich auch die Erinnerung wieder hoch: Teasy mochte keine Babys.

Als ich dann Arina mit ihrer Mutter aus Litauen mitbrachte, hatte das Kind dann plötzlich mit der Mutter einer Praktikantin eine dritte Oma und meine Katze als Amme.

Jeder Kaufmann kennt das: Der Beruf ist wunderschön – wenn nur die dauernde Störung durch Kunden nicht wäre.

Wenn ich also durch Kunden „gestört“ wurde, übernahm Teasy sofort die Aufsicht über Arina und wich nicht von ihrer Seite. Ich vermute mal, dass Arina deshalb auch nie einen Grund hatte, zu weinen oder gar zum Schreibaby zu werden.

Teasy ist bei dem Grossbrand in einem Lagerraum unseres Betriebes verstorben. Wie mir berichtet wurde, gab es eine Explosion und das Feuer schnitt ihr den Weg ins Freie ab.

Redakteur

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20. August 2014, 11:18

SCHON WIEDER WETTER

In meiner Tankstelle gegenüber meinem heutigen Grundstück besuchte mich in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts immer ein Bauer aus dem Nachbarort Thune. Der konnte mit einem Blick auf den Himmel das Wetter der nächsten Tage voraussagen.

Ich konnte damals in den Himmel glotzen so lange ich wollte, Erkenntnisse gab das nicht. In der Schule hatte ich auch grad geschlafen, als uns die Wolkenformen erklärt wurden.

Heute habe ich von einem alten Schweizer gehört, der am Verhalten der Ameisen und der Pflanzen das Langzeitwetter korrekt bestimmt. Beim Gesang von Vögeln kann er an der Endstrophe des Gezwitschers den Wetterwechsel Tage voraussagen.

Dank meinem schwachen Herzen und meinem defekten Kniegelenk konnte ich gestern immerhin für heute wärmeres Wetter voraussagen. Die Wetter-AP war da noch der Meinung, es würde heute regnen. Aber das kann ja noch kommen.

Draussen beim Essen habe ich seit Jahren zum örtlichen Wetter eine ganz andere Erkenntnis gewonnen.

Früher zogen die wolken- und regenreichen Tiefdruckgebiete mit ziemlicher Geschwindigkeit über unsere Gegend hinweg. Dabei wirkten die Autobahn A2 und der Mittellandkanal wie ein Wetterkanal von West nach Ost.

Dank hoch gewachsener Bäume und der Nachbarbebauung sind Stürme aber im Lauf der Jahre nicht mehr so stark auf uns getroffen. Und der seit einigen Jahren fertige Autobahnabschnitt nach Norden ist so hoch im Osten, dass er unseren Bockelsberg überragt und unsere Flachbauten dahinter verschwinden.

Seit Jahren beobachte ich nun, wie die Wolken aus allen Richtungen über uns zusammen kommen. Oft kommt in Bodennähe ein Ostwind während in der Höhe noch Westströmung herscht. Über uns bleibt dann am Ende alles stehen.

Vermutlich hat sich unser Grundstück im Laufe der Jahrzehnte verschoben.

Wissenschaftler sollten mal die Wetterströmungen über den Erdball untersuchen. Möglich das der Hurrikan und der Taifun schon immer, aber eben auf anderen Wegen lang zogen. Klimawandel.

Ich jedenfalls habe in knapp 70 Jahren nie so viele Winter mit Ostwind und eisiger Festlandkälte wie in den letzten Jahren hier im Norden Braunschweigs erlebt. Der letzte Winter war zwar kürzer, aber nicht wärmer.

Momentan haben wir mal wieder das richtige Ferienwetter. Ständige Regenschauer und höchstens 15° Temperaturen. Dabei hatte ich mich auf die Ostsee gefreut. Dort hatte das Wasser vor Wochen angenehme 22°. Natürlich vor Ferienbeginn.

Redakteur

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11. Juli 2014, 08:39

SCHEISSURLAUB

Die ältere Dame beschäftigt mich noch heute. Die Endsiebzigerin hatte in der Urlaubssendung des DLF angerufen und ihre Beschwerde abgelassen.

Sie musste immer mit ihrem Mann Segeln gehen. Und die Vorbereitungen des Urlaubs, das Packen von Kleidung und Hausrat, das Verantwortlich sein wenn etwas fehlt auf der Reise, hätte ihr regelmässig die Urlaubsfreude verdorben.

Am Ende sass ihr Ehemann am Steuerrad des Seglers und genoss den Törn, während sie über das Boot gescheucht wurde, um Segel und Leinen zu ordnen. Schliesslich kam ja der Urlaubshaushalt und das Essen bereiten noch oben drauf.

Und irgend wie bekomme ich das nicht aus dem Kopf. Erinnert die Aufzählung doch sehr stark an meine letzten fast 14 Jahre. Für mich war es selbstverständlich, neben der handwerklichen Arbeit und der überbordenden Bürokratie auch noch mein Kind ganz allein zu versorgen. Kinder hatte die Dame gar nicht erwähnt.

Vor jedem Urlaub hatte ich dann nach der regulären Arbeit erst noch das umfassende Vorbereitungsprogramm zur Reise abzuarbeiten.

Reisemobil waschen und innen reinigen. Geschirr säubern und vervollständigen. Klamotten für alle Wetterlagen. Computeranlage für die morgendliche Buchhaltungsarbeit. Und natürlich das Auffüllen von Vorräten und das Umpacken des Kühlschrankinhalts. Da war es schon Entlastung, als das Kind selbst für das nötige Spielzeug sorgte.

Wenn ich dann 25 mal zwischen Wohnung und Mobil hin und her geflitzt war, fragte ich mich immer wie das eigentlich Leute machen, die im 8 Stock wohnen. Zur inneren Ruhe kam ich dann erst wieder Nachts auf der meist leeren Autobahn.

Die Vorbereitung zur Vater-Kind Kur allerdings hatte mich bei schlechter Gesundheit dermassen viel Kraft gekostet, dass ich fast den Fussweg zur Strassenbahn mit 2 Koffern nicht geschafft hätte.

Alle Mütter berichteten später von den zu grossen Strapazen vor Beginn der Kur.


Redakteur

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08. Juli 2014, 08:59

AHNENFORSCHUNG

Da war ich ja mit meinem vorletzten Eintrag auf der richtigen Schiene. Im Markt WDR (Wiederholung heute früh) gab es einen Bericht über das wieder zunehmende Interesse an der Ahnenforschung. Dazu gibt es ein 3 Seiten PDF mit Adressen zur Recherche im Internet.
Mit der zunehmenden Digitalisierung der deutschen Kirchenbücher scheint es wohl einfacher zu werden, seine Ahnen auszuforschen.

Neben der dunklen Tchechen Connection auf Mutters Seite gibt es ja noch die ebenso unbekannten Ahnen meines Vaters.

Wir hatten bereits als Kinder immer wieder gerätselt, warum wir nur Zoller heissen.

Stammen wir von den Hohenzollern ab? Sind wir ein verarmter Nebenarm dieser Dynastie? Fest steht mal, dass in Süddeutschland der Name Zoller sehr oft vorkommt. Es gibt sogar ein Autohaus Zoller im Net.

Wenn wir im Urlaub die Angehörigen Ria und Hans Nagel in Nürnberg besuchten, stiess ich immer wieder auf die gleiche Frage: „Warum hat die Oma einen anderen Nachnamen als mein Vater.​“ Nicht ehelich zu sein war ein Makel in diesen Zeiten.

Die 3 Schwestern meines Vaters wurden auch gemieden und sein Geburtsort Gunzenhausen wurde im Urlaub nach meiner Erinnerung nur ein mal angesteuert. Vater hat nie aus seiner Geschichte erzählt und wie sagte meine Mutter immer so schön: „Das erzähl ich euch mal später.​“

Da meine eigene Schwester nicht mal bei simpelsten Vereinbarungen kooperativ ist und mir seit Jahren schadet, gibt es auch bei uns keinen Austausch mehr. Familientradition?​!

Bleibt die Ahnenforschung als Beschäftigung für alte Leute an kalten Wintertagen.



Redakteur

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28. Juni 2014, 16:11

ADLERGEBIRGE

Promobil zeigt im Newsletter Bilder von dem Campbär auf Omaha Beach in der Normandie. Der Bär wird, wenn ich recht erinnere, von Reisemobilisten immer wieder weiter gereicht. Damit ihm nicht langweilig wird.

Von Omaha Beach kam ich darauf, dass die Normandie etwa so weit von uns entfernt ist wie Arinas Geburtsort Taurage in Litauen. Das hatte ich mal anlässlich der Reisebeschreibungen eines Busfreunds von der französischen Küste festgestellt.

Und weiter stellte ich damals fest, dass ich lieber wieder die Ostseeküste bis zum Baltikum bereisen würde. Bei Frankreich kommt mir immer nur die Tour de France in den Sinn.

Dort möchte ich mal urlaubend und gemütlich an einem der Bergpässe mit einem Mobil stehen. Das Peloton wird in 20 Minuten unter Fangejubel durchgerauscht sein und die Zuschauer düsen der Tour hinterher. Dann in der Ruhe des Berges allein zu stehen nach dem Rummel, stelle ich mir grandios vor.

Aber ich war ja in Gedanken bereits im Osten und dabei war mir spontan eingefallen dass meine Grossmutter Elisabeth Vasicek aus dem Adlergebirge stammte. Ganz nah wenn man grad an die Ostsee denkt.

Wo sie genau her kam ist mir unbekannt. Mit den Deutschstämmigen ist sie jedenfalls nicht 1945 aus der Tschechoslowakei ausgesiedelt worden. Mit meinem Grossvater Josef Vasicek, später hiess das eingedeutscht Waschicek, lebte sie an der Lenaustrasse in Braunschweig.

Dort gab es die grosse Jutespinnerei, in der nach 1900 viele Frauen aus den kargen Ostländern Arbeit fanden. Und dort wurde auch 1922 meine Mutter geboren. Meine Oma sprach kaum Deutsch und meine Muttter konnte sich auf Tschechisch unterhalten. Wir Kinder konnten nur noch einige Brocken der Sprache sprechen und einiges mehr verstehen.

Meine Oma kenne ich nur alleine lebend, in schwarzen Kleidern im Garten arbeitend oder im Sommer auf der Bank in der Sonne sitzend. Sie ist am 19.​11.​1887 geboren und am 05.​04.​1966 in der oberen Wohnung unseres vom Grossvater gebauten Hauses verstorben.

Soweit die dürftige Familiengeschichte Mütterlicherseits. Meine Mutter hat Nachfragen immer elegant mit dem Spruch abgebogen: „Das erzähle ich euch mal später.​“

Redakteur

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27. Juni 2014, 08:04

THE BALLAD OF BONNIE & CLYDE

Das einigermassen gute Wetter der vergangenen Tage habe ich mal wieder mit Verwaltung und Bürokratie verbracht. Mit Arbeiten, die überflüssig wären und nur mein Herz zusätzlich belasten.

Wie war das noch: Stress auf jeden Fall vermeiden als Herzpatient.

Bei der Aufführung von Bonnie & Clyde der 7. Klassen der IGS Volkmarode wollte ich natürlich mein Kind in Aktion sehen. Sie war in der Theatergruppe einsortiert. Nicht freiwillig, das Theaterblut ihrer Vorfahren hat sich nicht richtig übertragen.

Als ich zur Aufführung kam und in die schlechte Gewitterluft der Mensa trat, flippte mein Herz mal wieder aus. Fünf Schläge und ein Aussetzer. Gut dass mich jedes mal in Katastrophenfällen eine grosse Ruhe überkommt. Und so stand ich draussen in der frischen Luft und atmete tief durch. Sieben Schläge und ein Aussetzer.

Die Aufführung war sehr gut und vielseitig gemacht. Das Zwanziger Jahre Feeling kam schon in der Deko der Mensa auf. Von aus OSB Platte gebautem Sedan, über Filme mit Werbebotschaften, kaufen sie diesen Ford, Zeitungsschlagzeilen, Musik und natürlich der Theatergruppe, war für jeden Schüler in dem Projekt ein Platz. Arina wurde von Bonny erschossen und hatte später überall blaue Flecken vom hinfallen.

Ich sass an der Seite in einem frischen Luftzug und mein Herz fand langsam den Rhythmus wieder.

Bei jedem Gewitter der nächsten Tage hatte ich den gleichen Effekt. Herzrhythmusstörungen.

Erstaunlich finde ich immer wieder, dass die Herzprobleme am schlimmsten sind, wenn der Arbeitsanfall bereits vorüber ist.

Redakteur

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