Weil nach Z(oller) niemand mehr kommt, bleibt der Mist des Lebens immer bei mir hängen!        

        

Ein Buddhist meint allerdings, dass ich wahrscheinlich in einem früheren Leben gesündigt habe und dafür jetzt büssen muss.

 

Als Atheist denke ich eher, dass bei "Z" einfach auch immer der "letzte" Sachbearbeiter sitzt.    

Egal wie, so habe ich ständig Lustiges zu berichten. 

        


17. Juni 2014, 09:38

STERBEWETTER

Ich frage mich ja immer wieder, was für Leute in Vereinen und Institutionen zusammen sitzen. Das Land wird zu Tode verwaltet, frische Ideen gibt es nicht. Statt dessen entpuppt sich der Gaukler nun auch noch als Kriegshetzer und die Zusammenrottung der Massen erinnert mich wieder an alte Zeiten.

In der letzten Woche hatte ich immer wieder von gutem Sterbewetter gesprochen. Die spontane Hitze liess meinen Kreislauf ausflippen. An ordentliches Arbeiten war nicht mehr zu denken. Bekanntlich weiten sich die Gefässe und die Pumpleistung des defekten Herzens wird noch schlechter.

So habe ich für Spachtelarbeiten der Sven Hedin Seitenwand inzwischen mehr als eine Woche gebraucht. Morgens ist es zu feucht und mittags war es dann derart heiß, dass die Spachtelmasse bereits beim anrühren mit Härter auf dem Spachtelbrett fest wurde.

Abends musste sich dann mein Herz von den Strapazen des Tages erholen, wobei eine leichte halbseitige Lähmung rechts konstant verbleibt. Als ich dann dachte, bei der Hitze und Windstille wäre gut mit Epoxydharz zu arbeiten, fing es spontan an zu regnen.

Interessant finde ich, dass Ärzte natürlich aus ihren Patientendaten Schlüsse ziehen könnten. Wieso gibt die Herzstiftung keine besonderen Warnmeldungen bei solchen Wetterlagen heraus? Heute Herzinfarktgefahr!

Wir wissen, dass Überlastung des Körpers gerade zwischen 50 und 60 Jahren zum plötzlichen Herztod führt. Ich hatte meinen Herzinfarkt bei eben solcher Wetterlage zwischen Hitze und Kälte mit 58 Jahren. Hauptsächlich durch den nicht endenden Stress belastet, war die körperliche Belastung bei Betonarbeiten bei einem Freund bei gleichzeitigem Kälteeinfall aus der Arktis der Auslöser für den Infarkt.

Aber was rafft einen Herrn Schirrmacher mit 54 Jahren dahin und hätten Warnhinweise über die Medien ihm vielleicht geholfen? Hatte er auch zu viel Beton geschaufelt bei der Wetterkonstellation?

Ich habe den neuen arktischen Kälteeinfall bereits gestern gespürt und gerochen und konnte heute kaum aufstehen. Dabei geht es wohl allen Fussballfans heute auch so. Allerdings aus anderen Gründen.

Redakteur

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02. Juni 2014, 08:03

VERBAUERT

Nach dem Sissi-Franzl Film anlässlich des Todes von Karl-Heinz Böhm erinnere ich mich wieder an die Nachkriegszustände. Immerhin habe ich aber den halben Film geschafft, ohne zu kotzen.

Jahre vor meiner Volljährigkeit mit 21 Jahren hatte ich bereits starke Zweifel am Verstand meiner Eltern gehabt. Wer Anfang der 60iger Jahre im vergangenen Jahrhundert Opern, Operetten und Filme mit derart flachen Handlungen und mit ausgeprägter Obrigkeitshörigkeit konsumierte, konnte angesichts der durchlebten Weltkriege und der angerichteten Schäden nicht ganz dicht im Kopf sein.

„Ihr verbauert wenn ich nicht aufpasse“ war dann auch die Kernaussage der zu höherem Lebensstil tendierenden Hausfrau und Mutter. Während sich Sissi und ihr Vater eher als Bayernburschen in der Natur wohl fühlten.

Gegen das Verbauern haben auch meine Eltern Jahrzehnte bei mir an gekämpft. Erfolglos.

Ich habe in der Jugendzeit bei Handwerkern und Kaufleuten einen ganz anderen Geist kennen gelernt. Dort herrschte immer ein rauer aber in der Regel trotzdem herzlicher Ton. Bei den sogenannten oberen Tausend habe ich mich immer ziemlich unwohl gefühlt. Das Obrigkeitsdenken war halt zu tief in meiner Elterngeneration verwurzelt.

Heute scheint mir wieder oder immer noch das wichtigste Ziel, zu den Ausbeutern zu zählen. Fragt sich wie lange noch die Banken aus dem weltumspannenden Geldfluss ihre ungerechtfertigten Gewinne abschöpfen können.

Wohin das System führt, immer der Erste sein zu wollen, können wir jeden Tag bei den US-Amerikanern sehen. Sie sind bei den Chinesen hoch verschuldet, drohen aber gerade wieder ihrem wichtigsten Geschäftspartner.

Ich werde auch in meinen letzten Jahren weiter verbauert leben.

Redakteur

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26. Mai 2014, 08:04

TEN YEARS AFTER

Heute vor 10 Jahren hatte ich eine schmerzhafte Horrornacht mit starken und stundenlangen Angina Pectoris Anfällen. Am Morgen schaffte ich noch Arina in den Kindergarten zu bringen. Dann fuhr ich sofort zu meinem Hausarzt. Da der gerade Urlaub hatte, musste ich unter Schmerzen zu dem zweiten Hausarzt unseres Vororts Wenden.

Der neue Doktor erkannte sofort die Situation und liess mich nach einer Erstversorgung mit den Füssen voraus aus der Praxis schaffen.

Da wir ganz oben im Norden der Stadt wohnen und das grosse Klinikum im Südosten der Stadt liegt, fragte ich nach einer näheren Klinik. Darauf steuerte der Krankenwagen das Herzogin Elisabeth Heim in der Innenstadt an. Dort landete ich auf der Intensivstation und bekam zunächst eine Chemobehandlung. Nach der Stabilisierung wurde mir dann in dem Klinikum Salzdahlumer Str. der erste Stent eingesetzt.

Die mittlere Lebenserwartung nach Herzinfarkt lag bei 5 Jahren. Da haben inzwischen meine Ärzte 10 Jahre lang einen guten Job gemacht. Obwohl ich bei den Katheterbehandlungen mehrfach das berühmte weisse Licht sehen durfte und aus dem Krankenhaus nach einer Woche physisch wie ein 80 Jähriger entlassen wurde.

Zwei Jahre später bekam ich von meinem Kardiologen den zweiten Stent in einer Tagesbehandlung eingesetzt. Durch den Dauerstress hatte sich die Aorta wieder verengt.

Da Arina in beiden Krankenhausaufenthalten nicht versorgt wurde, es gibt überhaupt keine Kinderhilfe über Nacht, beschloss ich mich nun nur noch von meiner Hausärztin versorgen zu lassen.

Ich hatte auch meiner Mutter seinerzeit von einer Herzoperation abgeraten. Sie hatte mit 85 Jahren einen Herzklappendefekt, hörte natürlich nicht auf mich und hatte bessere Berater in der Familie. Sie hat die Operation nicht überlebt.

Durch den nun wieder für mich seit 3 Jahren anhaltenden Dauerstress hat man anlässlich unserer Vater-Kind Kur auch bei mir eine defekte Herzklappe festgestellt. Die Funktion der Klappe liegt derzeit hart an der Leistungsgrenze und ich werde mich nun auf einen stetigen normalen Alterungsprozess mit dauerschwachem Herz einstellen. Wobei die Herzschwäche bereits in meiner frühesten Kindheit vorhanden war und nie erkannt und behandelt wurde.

Redakteur

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23. April 2014, 10:27

DURCHBLICK

Neulich musste ich mein Kind mal wieder mit Kleidung versorgen. In der Wartezeit vor der Umkleide rief mir eine grüne Kapuzenjacke zu: Nimm mich mit!

Nachdem ich ihr meine derzeitigen Finanzprobleme erklärt hatte, hielt sie mir das Etikett noch mal entgegen.
Hatte ich mit meiner zerkratzten Brille übersehen. Runter gesetzt auf 9.​00 €. Das konnte ich mir nach meinen löchrigen zerarbeiteten blauen Fleecejacken doch leisten.

Ich gehöre zu den planlosen Menschen, die einfach irgend wo hin fahren und einfach alles anschauen und alles mitmachen. Später wird dann mal in Büchern, Atlanten oder im Internet nachgelesen, was die Allgemeinheit, die Künstler oder die Autoren schön und interessant gefunden hatten. So haben wir mal die Ausgrabungen der Etrusker bei Piombino gefunden und gleich einige Tage dort in der glitzernden Bucht zum Baden verbracht.

So liefen wir nun auch planlos durch die Autostadt. Im VW Nutzfahrzeugpavillon gab es eine schlichte graue Wand. Genau so etwas brauchte ich zu Hause um grössere Teile für den Verkauf zu fotografieren.

Ich hab mich also mitten rein gestellt und auch noch auf den Knopf am Boden getreten. Arina war hinter der grauen Wand verschwunden. Nun kam eine Hostess und klärte mich Ahnungslosen auf. Ich sollte jetzt auf der Rückseite das Bild bestätigen und ausdrucken lassen. Aha, war also wirklich eine Fotowand. Und Arina hatte sie inzwischen aktiviert. Wir machten dann noch ein Bild mit Tocher und einem Caddy und bekamen die Fotodrucke.

Und warum ich das Ganze erzähle?

Ich war dank meiner hell bis mittel grünen neuen Jacke obenherum fast durchsichtig. Ein Amarok und der Caddy blicken nun durch meinen Oberkörper. Nettes Geisterbild. Ich wusste schon immer, dass ich was vom Zombie habe.

Redakteur

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09. April 2014, 10:42

WERKTOUR

In Braunschweig geboren, mit 21 volljährig, habe ich inzwischen fast 50 Jahre mit Autos mein Geld verdient. Dank Volkswagen in unserer Nähe sind durch meine Hände natürlich hauptsächlich Volkswagen gegangen.

Ganz klar, dass ich dann meine allererste Werksbesichtigung bei Fiat in Turin hatte. Dank verbrannter Unterlagen ist das Jahr nicht mehr bekannt.

Nach einem langen wundervollen Urlaub in Italien im Herbst in unserem Nissan Patrol Station, wir wohnten in dem Fahrzeug, musste ich unbedingt über Turin zurück fahren um Fiat und meiner geliebten Marke Lancia einen Besuch abzustatten. Irgend wie standen wir vor einem nichtssagenden Werkstor und sahen eine Gruppe von bulgarischen Touristen. Im Bus waren dann noch eben 2 Plätze für uns frei und wir bekamen unsere (fast private) Werksbesichtigung.

Auf Deutsch! Bulgarisch konnte man nicht in Turin. Und so erzählte die Hostess von Fiat auf Deutsch und ein Bulgare übersetzte dann für seine Mannschaft in die Muttersprache.

Zum Abschluss fragte damals die Werkführerin, wer von anderen automobilen Werksbesichtigungen berichten könnte. Dabei sah sie mich an, denn sie hatte während der Tour durch meine Übersetzungshilfe erkannt dass ich vom Fach war.

Ich bin einfach für mich im Bussitz versunken, weil ich mit fast 40 Jahren noch nie im benachbarten VW Werk war. Peinlich!

Später habe ich dann einen Praktikanten aus Togo mit allem Technischen betreut und mit ihm endlich mal das Volkswagenwerk in Wolfsburg besichtigt. Oke machte ein Praktikum bei Blaupunkt und wohnte bei Freunden.

Meine Zusammenfassung der VW Werksbesichtigung war damals: Noch nie so viele untätige Menschen auf einem Haufen gesehen.

Als diesjährigen (verspäteten) Girlsday, der jetzt Zukunftstag heisst, haben wir nun Karten für die Autostadt geordert und ich hoffe, dass wir auch eine Werktour machen können.

Der Besuch morgen wird uns mit den Eindrücken ablenken. Morgen vor inzwischen 14 Jahren ist mein Betrieb in Stendal abgebrannt und die Leidenszeit begann.

Redakteur

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18. März 2014, 08:46

DER NÄCHSTE KLOPFER

Ein Kollege brachte es mal auf den Punkt: Kaum ist eine Sache erledigt, kommt der nächste Klopfer.

In den vergangenen Wochen hatte ich nach Anmeldung beim Steuerportal Elster und warten auf den Zugangscode endlich mal meine Steuererklärung für 2012 abgeschickt. Ich hatte diese Erklärung bereits im Februar 2013 fertig. Damals gab es aber noch kein Programm zur Abgabe der EÜR 2012.

Dann bin ich durch Krankheit und die wundervollen Probleme das restliche Jahr ausgefallen. Geregeltes Arbeiten war mir nicht mehr möglich. Während der Kur über den Jahreswechsel wurde dann auch noch mein Herzklappenfehler erkannt. Aber ich war nun wieder ziemlich gut arbeitsfähig.

Gestern war ich nun endlich bei meinem Kardiologen. Der sollte den Befund meiner langjährigen Ärztin überprüfen. Nach knapp zwei Stunden waren die Untersuchungen erledigt und das noch gerade eben positive Ergebnis meiner Ärztin wurde bestätigt. Wieder eine verhältnismässig gute Nachricht.

Ich setzte mich also auf meinen Roller und musste gleich auf der sonst völlig leeren Strasse an der nächsten roten Ampel warten. Als ich aus dem Augenwinkel rechts den Rückfahrscheinwerfer eines Touran erkannt war es fast schon zu spät. Ich gab Gas und wurde deshab immerhin nicht durch den rückwärts ausparkenden Wagen umgefahren. Wo der Touran meinen Roller dann noch berührt hatte, war zunächst gar nicht zu sehen. Aber der dumpfe Knall war nicht zu überhören.

Das Ehepar behauptete dann gleich mal es wäre überhaupt nicht zu einer Berührung gekommen. Ihre Rückfahrwarner hätten nichts gemeldet. In den Rückspiegel hatte der Fahrer vermutlich überhaupt nicht gesehen. Durch das Nebenstellen des Rollers versuchte ich dann den Berührungspunkt festzustellen. Nun fing das Ehepar an, mich zu hindern. Ich würde nach falschen Anschuldigungen nun auch noch ihr schönes Auto zerkratzen.

Darauf platzte mir der Kragen und ich rief die Polizei an. In der langen und kalten Wartezeit erkannte ich dann, dass die hohe Heckleuchte des Touran seitlich eine breite Schleifstelle hatte. Der Wagen war gegen meinen ziemlich weichen Heckkoffer gefahren. Dort war an der Seite auf gleicher Höhe mit dem Kratzer der Heckleuchte eine blanke Druckspur.

Als dann der Polizist noch meinte, was ich überhaupt wollte, flippte mein Kreislauf total aus. Der Rettungswagen wurde gerufen und mein Zustand auf der Liege war derart kritisch, dass über die Instrumente automatisch ein Hubschrauber angefordert wurde. Der inzwischen eingetroffene Notarzt konnte mich stabilisieren und ich kam mit Brustschmerz und Zittern am ganzen Körper ins Krankenhaus. Auf vier Rädern, der Hubschrauber konnte abbestellt werden.

Nach einer Pille, einem CT, Kontrolluntersuchungen und dem vierten EKG des Tages beschloss ich mit dem Arzt, dass ich mich zu Hause, wo mein Kind wegen des Strassenbahn- und Busstreiks sass, besser erholen könnte. Gegen 16.​00 Uhr konnte ich die Klinik verlassen. Etwas wackelig auf den Beinen liess ich mich von einem Minicar zum Roller zurückfahren, Bus und Tram war ja nicht. Da ich nur in der Notfallambulanz war, musste ich die Fahrt auch noch selbst bezahlen.

Es war ja nichts passiert. Ich werde nur wieder eine Woche ohne Arbeitsfähigkeit sein.

Redakteur

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03. März 2014, 17:16

HUND ODER KIND

So, so, da gibt es also eine Mutter, die den geliebten Hund ihrem Kind vorgezogen hat. Das Drehbuch könnte mal wieder von mir sein.

Im ZDF wurde nun ein Film mit diesem Thema gedreht. Michaela May, 62, ist diese Mutter im Film. Vernachlässigung des Kindes, Bevorzugung des Hundes. Kommt mir aus meiner Kindheit irgend wie bekannt vor.

Ich habe meine Kindheit, soweit sie in der Familie und nicht im Sanatorium stattfand, immer ersatzweise mehr mit unseren Hunden als mit meinen Eltern verbracht. Aber so ging es in diesen Zeiten nicht allein in unserer Familie zu.

„Willst du das nicht fressen, der Hund isst das nicht.​“ Wurde bei uns zum geflügelten Satz. Damit wurde vor allem die Freundin meiner Mutter belächelt. Sie hatte ihrem Ehemann mit diesen Worten mal das Essen vorgesetzt. Das Tier, ein hässlich getrimmter Königspudel, war so dermassen verzogen, dass er eingesperrt werden musste wenn mal Besuch kam. Wir wechselten auch auf Wunsch die Strassenseite wenn der Ehemann mit dem Köter Gassi ging. Man durfte dem Gespann nicht zu nahe kommen. Der Herr des Hundes, pardon der Sklave, wurde von seinem Hund ganz königspudelig durch die Gegend gezerrt und hatte keine Chance als Kriegsversehrter mit Holzbein das Tier zu halten.

Das Bild, geifernder zerrender Königspudel mit durchdrehenden Pfoten, dahinter straffe Leine am ausgestreckter Arm und stotternder Lauf des alten Mannes. Werde ich wohl nie vergessen.

Bei uns ging es natürlich nicht anders zu. Vordergründig sollten unsere Hunde auf mich aufpassen wenn meine Eltern abends ins Theater mussten. Betriebsbedingt würde man heute sagen. Im Sanatorium war ich ja schon drei Jahre ohne Eltern zurecht gekommen. Da brauchte ich sie mit sechs Jahren dann auch nicht mehr. Dachten sie vermutlich.

Als meine Schwester dann zur Welt kam durfte ich sofort allein auf Baby und Hund aufpassen. Glücklicher Weise hat man als achtjähriger noch nicht den Einblick in die wahren Verhältnisse.

Zur Bewachung meines Betriebes hatte ich später den ersten Schäferhund. Den brachte ich ab und zu mit nach Hause und obwohl ich meine Mutter genau instruiert hatte, brauchte sie ganze zwei Monate hinter meinem Rücken um das grosse Tier auf ihre Art zu verhätscheln und zu verziehen.

Als Resultat biss der Hund schliesslich regelmässig bei der kleinsten falschen Bewegung meinen Vater. Der Hund musste doch meine Mutter vor dem Vater schützen. Und musste schliesslich von mir entfernt werden.

Redakteur

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22. Februar 2014, 12:59

DIE GROSSE DENKPAUSE

Anfang des Jahres 2013 dachte ich nach einem Termin im Sozialamt, nun wäre alles geklärt und ich würde meine Grundsicherung im Alter bekommen.

Ende Februar dachte ich, so ein Husten würde in 14 Tagen überstanden sein. Fast 3 Monate war ich arbeitsunfähig und konnte maximal unseren Haushalt bewältigen. Als der böse Dauerhusten, vermutlich Keuchhusten, endlich ein wenig erträglicher wurde ging ich endlich zu meiner Ärztin. Nach 2 Wochen Antibiotika war ich dann halbwegs gesund aber körperlich total geschwächt.

Die Dauerkälte liess im gesamten Frühjahr vernünftiges Arbeiten im Freien nicht zu und so war an Verdienst überhaupt nicht zu denken. Gleichzeitig hatte das Sozialamt neue Ablehnungsgründe erdacht und so leben wir bis heute unter Sozialhilfeniveau.

Im Oktober beantragte ich endlich eine Vater-Kind Kur da meine Leistungfähigkeit am Ende war. An produktive Arbeit war nun überhaupt nicht mehr zu denken. Mit den Krankenkassenanträgen, Behördenwidersprüchen und einer interessanten Falle zum Abschluss im Insolvenzverfahren hat dann mein Drucker mal eben in 2 Monaten 3 Tintenpatronen leer gesaugt.

Wie macht das eigentlich ein Muttchen ohne Computerkenntnisse?

Immerhin wurde unsere Kur dann sofort problemlos genehmigt. Dabei habe ich das ganz komische Gefühl, dass jetzt die Krankenkasse für das Verhalten und die Versäumnisse aller anderen Institutionen aufkommen sollte. Durch den inzwischen fast 14 Jahre langen Stress nach dem Grossbrand meiner Firma klappert nun eine meiner Herzklappen hart an der Grenze zum Totalschaden.

Etwa zur Halbzeit der Kur hatte ich die Symptome eines Schlaganfalls. Dieser Zustand, verbunden mit den Aussagen von Kurteilnehmern, liess mich dann wieder mal ganz ernsthaft nachdenken. Waren die seit 14 Jahren anhaltenden Auseinandersetzungen den körperlichen Ruin wert?

Man hatte mir geraten, im Interesse meiner Gesundheit doch einfach alles hinzuwerfen oder sogar auszuwandern. Ich werde also meinem Rechtsanwalt die Regelungen überlassen. Durchblicken tut inzwischen sowieso keiner mehr so richtig. Alles einfach hinzuschmeissen war aber noch nie mein Ding.

Aus den Vorträgen der Kur hatte ich gelernt, sofort meinen Körper wieder mehr zu beachten und täglich einen Freupunkt zu setzen. Das milde Wetter hilft schon mal dabei.

Einen besonderen Freupunkt hatte ich gestern erreicht. Die Schalttafel für den Sven Hedin ist endlich fertig zum Einbau.

Redakteur

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06. Februar 2014, 09:42

ERKENNTNISS 2014

Gute Vorsätze am Jahresbeginn zu fassen war noch nie mein Ding. Anlässlich unserer Vater-Kind Kur hat es allerdings drei Aussagen von anderen Kurteilnehmern gegeben, die mich bewegen.

Morgens um 8 Uhr zu frühstücken, mit wunderbaren Roggenbrötchen und fetter Wurst brachten bei mir gleich mal 2 Kg Mehrgewicht nach der ersten Woche. Normal trinke ich morgens nur Kaffee und zwischen 11 und 12 Uhr gibt es Brunch.

Das deutsche Mittagessen war auch nicht so meine Sache. Die mediterrane Küche ist halt auch nicht nur durch angeblich frisches Gemüse geprägt, sondern besticht durch feine Gewürze, Reis und Körnerprodukte in vielfältiger Form.

Durchgedämpftes typisch deutsches Essen und vor allem ausgelaugte Kartoffeln führen bei mir zu einem permanenten Hungergefühl. Interessant auch immer wieder, wie man dem von mir geliebten Fisch durch dicke Panaden jeden Eigengeschmack nehmen möchte.

Als ich das in der Lehrküche erzählte, brach es aus einer Teilnehmerin heraus. Ich wäre wohl in diese Kur am falschen Platz. Genau das war ich als Herzpatient, der sich noch dazu hauptsächlich seit dem Herzinfarkt von Fisch ernährt.

Als Dauerherzpatient war diese Vater-Kind Kur lediglich ein Kompromiss zu Gunsten meiner Tochter. Für Herzpatienten gibt es nämlich überhaupt keine Kuren zusammen mit Kindern. Da ich die Form einer Kur mehrfach mit meiner Krankenkasse besprochen hatte, hatte ich dann 9 Jahre immer wieder ganz auf eine Kur verzichtet.

Als ich in einer kleinen Runde von meinen inzwischen fast 14 Jahre nicht endenden Problemen nach der Vernichtung meiner Firma und meines mühsam erarbeiteten Vermögens erzählte, wurde mir geraten, doch einfach auszuwandern.

Ein bestechender Gedanke, war ich doch schon mal fast auf dem Weg nach Lomé in Togo als dann plötzlich die DDR geöffnet wurde. Wegen der russischen Geländewagen GAZ 69 blieb ich dann in Stendal hängen.

Schliesslich haben mich die unsäglichen Verfahren der vergangenen Jahre derart belastet, dass ich gerade noch den Haushalt und mein Kind versorgen konnte. An positive Arbeit war überhaupt nicht mehr zu denken.

Deshalb habe ich mir inzwischen vorgenommen, meine verbleibenden Kräfte wieder in meine Langzeitprojekte zu investieren. Das unfertige Haus, die stockenden Wohnmobilprojekte und die rottenden Oldies rufen nach mir.

Wie aber ein Gleichaltriger, der in einem Schiff auf dem Rhein lebt, gerade im TV sagte, bei diesem Wetter ist nach 2 Stunden Arbeit im Freien die Kraft weg.

Redakteur

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22. Januar 2014, 09:19

VATER-KIND KUR LANGEOOG

Der Beginn unserer Kur lief bereits stotternd. Im Waggon mit unseren reservierten Plätzen war die Klimaanlage ausgefallen. Im Ersatzwagen sassen dann immer wieder unreservierte Reisende auf den reservierten Plätzen. Das Bahnpersonal war offensichtlich überfordert und liess die Fahrgäste mit den Problemen allein.

Die Fahrt mit dem Sonderzug endete dann aber problemlos in Norden. Von dort fuhren wir mit dem Bus an der Küste zurück bis Bensersiel. Laut vorgefertigter Reiseroute vom Fahrkartendienst der Krankenkasse sollten wir zwei mal eine Stunde Aufenthalt haben. Tatsächlich stand der Bus schon bereit und das Schiff nach Langeoog wurde auch sofort erreicht.

Das ich auf die Insel mit geschwollenen Füssen kam und beim Nordic Walking nicht mit der Gruppe mithalten konnte, dass das Meerwasserschwimmbad nach der ersten Woche für Wartung geschlossen wurde und in der Raumluft für meinen Gesundheitszustand zu kalt war, dass das Mittagessen für meinen Geschmack zu schlapp und Frühstück und Abendessen bei Brötchen Wurst und Käse für mich zu fett war, das alles wurde durch die Freundlichkeit der Mitarbeiter wieder mehr als ausgeglichen.

Nachdem ich Symptome wie vor einem Schlaganfall hatte, begann ich die Therapie für mich selbst bestmöglich anzupassen. Eine etwas polternde Mitpatientin meinte, ich sei wohl auf der falschen Kur.

Recht hatte sie. Die Vater-Kind Kur war eben ein Kompromiss im Interesse meiner Tochter. Eine Kur für Herzpatienten gibt es einfach nicht mit Kinderbegleitung.

Der positiver Stress dieser drei Wochen hat zumindest bewirkt, dass ich nach der Kur die vielen kleinen Probleme des Alltags erst mal wieder besser ertrage.

Die autofreie Insel Langeoog mit ihrem Reizklima und der wundervollen Dünenlandschaft und die allseits freundlichen aber robusten Mitarbeiter waren für uns sehr erholsam. Da ich keine gebügelten Hotelschleimer mag, war ich hier absolut richtig.

Ein ganz besonderes Highlight war unser Dr. Dr. Reimann, drei Jahre älter als ich, der mir als immer geradeaus denkendem Techniker in der kurzen Zeit eine andere Lebenswelt erschlossen hat.

ICH BEDANKE MICH VIELMALS! Auch in Arinas Namen, die richtig traurig war, dass sie nicht öfter zum DOC musste.

Redakteur

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