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SITZGRUPPE Im Blog hatte ich beschrieben, wie ich neulich über die neuwertige Sitzgruppe eines VW FOX gestolpert bin. Die Vordersitze sind nicht zu gross und werden drehbar eingebaut. Die hintere Sitzbank hat eine ungewöhnliche Umklappmechanik, die aber auch schwer ist. So lässt sich zuerst die Rücklehne einzeln nach vorn umklappen und dann die gesamte Bank noch einmal nach vorn schwenken. Nach derzeitigem Plan werde ich die Bank unter dem Seitenfenster auf einem Podest aufbauen. Darunter könnte z. B. der Frischwassertank liegen. Da das Chassis aber wegen der alten Konstruktion sehr hoch ist, überlege ich, sämtliche Behälter für Wasser, Abwasser und Gas unter dem Wagen anzubauen und hinterher winterfest zu isolieren. |
DREHSITZE |
Vor 2 Jahren schleppte mich ein Freund auf einen Schrottplatz in der Heide. Auf dem Rundgang fiel mir eine opulente Sitzgruppe eines OPEL Sintra ins Auge. Die Sitze wollte ich für mein Dafodil haben. Dieses Modell hatte jedoch ausnahmsweise keine drehbaren Untergestelle. So entschied ich mich für die neuwertige Sitzgruppe eines VW Fox Unfallwagens. Und ich bekam sie für den Preis eines Schonbezugsatzes. Die beiden Vordersitze waren inzwischen zur Ausstattung von Arinas Jugendzimmers geworden. Nach dem Bau eines perfekten Longboards für Arina nahm ich mir nun den Fox Fahrersitz zur Bearbeitung vor um ihn mit dem Drehgestell zu verbinden. Die beiden ziemlich schweren Ford Transit Gestelle, Stückpreis 20 €, bekam ich auf dem SAT 2014 von einem Orion- Eigner. Als dann die beiden Teile zum Zusammenfügen auf der Werkbank standen wurde mir klar, was für einen Haufen Arbeit ich mir mal wieder angetan hatte. Das Drehgestell war zu hoch für den DAF 400 und die obere Platte zu schmal für die Sitzschienen. Der eigentlich knuffig kompakte Sitz des Fox hat ein Untergestell mit üppiger Breite von 50 cm. Mit Holzleisten konnte ich beide Teile verbinden, den richtigen Drehpunkt festlegen und die Gesamthöhe des Kunstwerkes bestimmen. Nach 3 Tagen Flexen, Schweissen und Probieren habe ich nun hoffentlich die ideale Sitzposition zu Lenkrad und Pedalen gefunden und gedreht zum Tisch kann der Fahrersitz mit der Höhenverstellung bei Bedarf angehoben werden. Der Beifahrersitz soll nun asymmetrisch zur Mitte gedreht werden, da der Eingang zum Wohnraum durch die Beifahrertür erfolgt. Das bedeutet noch einmal einen Tag mit Probieren, Flexen und Schweissen. Der Umbau der Drehgestelle Sportscraft Ford Transit für den DAF 400 war dann doch einfacher als gedacht. Mit Flacheisen und Vierkantrohr wurde die obere Platte für die Sitzschienen vergrössert. Der Beifahrersitz bekam durch die Vierkantrohre eine stabile asymetrische Halterung auf der Drehplatte und dreht sich nun zur Mitte des Fahrzeugs. Beim Sprinter hatte ich mir das Prinzip angesehen. Dort wurde allerdings das Standrohr zur Mitte versetzt. Dann hätte ich die Grundplatte seitlich vergrössern müssen. Nachdem ich den Fahrersitz in Form und passende Höhe gebracht hatte, war das Gestell für den nicht höhenverstellbare Beifahrersitz schneller umgebaut. Das Standrohr wurde am Fuss abgeflext und verkürzt. Die linke Sitzschiene wurde direkt auf der Drehplatte verschraubt. Für die rechte Schiene musste die Platte um 12 cm seitlich verlängert werden. Danach sollte das Rohr wieder auf den Fuss geschweisst werden. Als ich die Teile gerade zusammengestellt hatte, durfte ich mein Kind von der Strassenbahn abholen. Wieder zu Hause, kontrollierte ich die Winkel und verschweisste das Standrohr mit der Grundplatte. Fertig! Kleine Drehprobe – und der Sitz rastete in der Grundstellung ein. Allerdings hätte der Sitz in Richtung Tür gezeigt. Bei der Unterbrechung hatte ich vergessen, den Einrastpunkt nach vorn auszurichten. Da ich das fest verschweisste kugelgelagerte Drehteil nicht zerlegen wollte, durfte ich nun mühsam mit Flex und Fräsbohrer eine neue Kerbe herstellen. Früher hätte ich mich mit einer Flasche Rum bestraft! |
HECKUMBAU
Dafodil ist 5,55 m lang. Die Hecktüren waren in schrottreifem Zustand, weil mein Vorgänger die Fahrradträger ohne Verstärkungen daran baumeln hatte. Das brachte mich auf den Gedanken, die Türen ganz zu entfernen und das Heck auf eine Gesamtfahrzeuglänge von 5,99 m zu verlängern. Einhaltung der berühmten 6 m Länge.
Ausserdem hatte ich in Kastenwagenforen gelesen, dass überall die Hecktüren niemals richtig winterfest zu isolieren sind. Da ich wettermässig keine wirklich wichtigen Arbeiten durchführen konnte, hab ich einfach mal mit dem Umbau vom Dafodil angefangen.
Als erstes habe ich die Schiebetür entkernt, die Beschläge und das Fenster ausgebaut und dann das Blechteil fest in den Türausschnitt eingeschweisst. Das grossse Fenster wird durch den Küchenblock überflüssig und wäre über die Hälfte verdeckt. Ich überlege noch wie ich ein schmales Fenster mit einer komplett zu öffnende Lüftungsklappe herstellen kann. Inzwischen werden ja ganze Wände zum öffnen hergestellt.
Seit vielen Jahren bin der Meinung,dass ein Wohneingang durch die Beifahrertür die grössten Ausbaumöglichkeiten und die beste Raumnutzung bietet. Ich frage mich immer wieso in Integrierten diese Version nicht längst gebaut wird. Natürlich habe ich sofort die Antwort dazu: Für einen bequemen Zugang müsste die Beifahrertür selbst verändert werden und der Rahmen unter der Tür sollte eine Stufe mehr haben. Das kleinere Problem der Einstiegshöhe will ich erst mal mit einer elektrisch ausfahrbaren Stufe lösen. Über die zukünftige Kopffreiheit muss noch nachgedacht werden.
Nach dem Ausbau der Schrotthecktüren entstand mein Bauplan wie von selbst im Kopf. Aus Vierkantrohr wurde ein Käfig geschweisst, der eine Heckklappe über die volle Breite bekommen soll. Im oberen Bereich ein breites Fenster. In der Mitte Verstärkungen für den Fahrradhalter.
Für den unteren Bereich hatte ich eine ganz tolle Idee. Ein aufgeschnittenes 200 l Fass sollte als abgerundete Klappe dienen. Als ich gerade die Verstärkungen dafür schweissen wollte, wurde bei uns mit einem Trailer ein Fahrzeug angeliefert. Beim Abladen fiel mir sofort auf, dass ich das Stützrad eines Trailers bei meinen Abstandsmassen eingeplant hatte. Aber nicht die Handbremse. Die sitzt so weit vorn am Rahmen jedes Trailers, dass für eine Tonnenklappe am Dafodil leider kein Platz mehr war.
Ich nahm Abschied von der Tonne und werde notgedrungen eine gerade Klappe mit etwa 45 Grad Böschungswinkel anbauen. Form follows Funcion.
Inzwischen sind auch die Vierkantrohre an der Karosserie durch Knotenbleche verstärkt, der Rahmen mit Rostschutz versehen und die ersten Styrodurplatten zugeschnitten. Vor dem aufkleben der Platten habe ich noch die Ausschnitte der Heckleuchten und der Türhalter zugeschweisst. Heckleuchten werden nicht gebraucht. Zumindest an der Originalkarosse.
Die Heckleuchten? Oben kommt ein Fenster in die Fläche, in der Mitte verdecken Fahrräder die Sicht und unten die grosse Heckklappe. Bleiben wahrscheinlich nur noch angesetzte Lampenträger in der Mitte neben den Fahrrädern.
In solchen Momenten sind die Grundsatzfragen wieder akut. Dafodil ist jetzt 20 Jahre alt. Sind neue Leuchten, LED hinten und bessere Halogenscheinwerfer vorn, in 10 Jahren H-fähig? Oder entfällt das H sowieso wegen des Heckkofferumbaus?
Aus den Zulassungspapieren geht auch nicht hervor, wann der Wohnmobilumbau bei den Vorgängern durchgeführt und eingetragen wurde.
Ich hab meine Fragen mal bei www.wohnbusse.eu eingestellt und keine Antworten erhalten.
DAS KÜCHENFENSTER
Zwischen zwei Arbeitsgängen und zum Abreagieren habe ich die grosse Flex rausgeholt. Ich wollte endlich mal meine Idee in die Tat umsetzen. Das Oberteil der inzwischen fest verbauten Schiebetür sollte mit dem Originalfenster zur Klappe werden.
Mir schwebte schon lange vor, die eingenieteten Originalfenster aus Glas lediglich durch eine mit Abstand innen aufgesetzte Acrylglasscheibe zum Isofenster aufzuwerten.
Inzwischen baut man ja Glasverbundscheiben für Seitz Fenster und jedes bessere Mobil öffnet sich mit ganzen Wandflächen.
Einfach und genial wird so mit der Öffnung gleich ein Sonnen- oder Regenschutz aufgestellt.
Mein Grundgedanke war übrigens, durch diese Klappe zur Küche hin den kalten Vorrat aus dem Haus oder unterwegs den Einkauf gleich auf der Küchenplatte abzulegen. Bei dem niedrigen Bürstner T-Modell hatte ich schon immer Probleme, mit einem vollen Tablett einzusteigen.
Nun also Werkzeuge parat gelegt und erst mal zwei einfache Edelstahlscharniere oben angebracht. Damit waren die Abstände fixiert. Dann mit der Flex ein langer Schnitt oberhalb der Karosserieabkantung und einige Sägeschnitte von Hand in den inneren Verstärkungen der ehemaligen Schiebetür.
Schon hängt die Klappe in der Luft......….......... und es sieht Scheisse aus!
Diese einfachen Scharniere passen überhaupt nicht zum Fahrzeug.
Ich hatte im Juli 2012 mal bei Wohnbusse.eu eine Anfrage nach Klappenscharnieren gestellt. Meiner Ansicht nach wurde früher jede Busklappe oben mit solchen aussen liegenden Scharnieren bestückt. Aber ich bekam nicht mal eine Antwort. Moderne Techniker fahren nicht Bus!
Eine Kunststoffscharnierstange von Heymann würde gleichzeitig auch als Regenschutz dienen. Ob die aber Einbruchsicher sind? Jedenfalls brauche ich etwas über einen Meter Scharnier. Verkauft werden aber nur 15 m am Stück.
Die Suche nach den passenden schönen Scharnieren dauert schon wieder länger als die handwerkliche Arbeit.
Den Beschlägehandel gibt es nicht mehr in BS. Die Baumärkte haben nur alle das gleiche Standardprogramm.
Das Foto stammt von dem Postprototyp.
Diese Scharniere hatte ich auf der Hannover Messe auch bei Ganter gesehen. Die Chefin hatte mir Lieferung in Kleinstmenge zugesagt, aber momentan ist die Scharnierstange noch mein Favorit.